CLS bleibt stur bei Cutoff-Zeiten im auf T+1 verkürzten US-Settlement
Der große Dollar-Clearer CLS Group hat am Dienstag mitgeteilt, dass er die sogenannten Cutoff-Zeiten im Rahmen der Umstellung auf T+1 Settlement in den USA nicht anpassen wird für ausländische Investoren. Die Vorgaben der SEC sehen vor, dass der verkürzte Settlement-Zyklus ab dem 28. Mai gilt. Diese Umstellung soll Marktrisiken reduzieren.
Der Übergang von T+2 bedeutet, dass Käufer von Aktien nun schneller Guthaben bereitstellen müssen, damit der Handel abgewickelt werden kann. Das kann zum Beispiel auch deutsche Assetmanager vor Probleme stellen. Lisa Danino-Lewis von CLS erklärte gegenüber Reuters, man habe an der Umsetzung nichts verändern können, da es Mitglieder beim CLS gebe, die so etwas nicht unterstützen könnten.
Die europäische Fondsorganisation Efama hatte Mitte März mitgeteilt, dass im Rahmen der Umstellung auf T+1 rund 40% der Transaktionen ihrer Mitglieder außerhalb der Sicherheit des CLS-Systems erfolgen müssten. Das würde ein tägliches Handelsvolumen von 50 bis 70 Mrd. Dollar betreffen und würde ein systemisches Risiko darstellen. Die CLS beharrt aber darauf, erst die Auswirkungen von T+1 sehen zu wollen, bevor sie ihre Zeitfenster für die Abwicklung der Zahlungsströme ändert.
Reuters zufolge haben einige Investment Manager damit begonnen, ihre Fonds auf Dollar umzuswitchen, damit sie den SEC-Strafen entgehen, die für Fehltrades berappt werden müssen, wenn ein Händler nicht rechtzeitig Liquidität für einen Wertpapierkauf bereitstellt.