Erstes Gespräch mit Unicredit am Freitag

Commerzbank spricht mit Unicredit

Diesen Freitag werden erstmals Commerzbanker und Unicredit-Vertreter zusammentreffen. In die Gespräche gehen die Frankfurter gestärkt durch den Kursschub, der am Donnerstag auf die Veröffentlichung einer höheren Ausschüttungsquote und ambitionierterer Wachstumsziele folgte.

Commerzbank spricht mit Unicredit

Commerzbank spricht mit Unicredit

Heute erstes Treffen – Kurssprung nach Zielanhebung und höherer Ausschüttungsquote

fir Frankfurt
Nebenstehender Kommentar Blickfeld Seite 3 Bericht Seite 7

Die Commerzbank hat sich ambitionierte Ziele bis 2027 gesteckt und geht nach dem dadurch ausgelösten Kursschub gestärkt in für diesen Freitag anberaumte Gespräche mit Unicredit. Die im Abwehrkampf gegen Übernahmeversuche der Italiener stehende Großbank hat am Donnerstag Aktionäre mit der Ankündigung verzückt, ihre Ausschüttungsquote von 2025 bis 2027 jährlich auf 90% anzuheben. Vor einem Jahr wurden noch mehr als 50% angestrebt. Der Aktienkurs lag am Donnerstagnachmittag mit rund 16,5 Euro annähernd 8% höher als am Vortag.

Eigenkapitalrendite von mehr als 12% angepeilt

Auch verpasst sich die Commerzbank höhere Wachstumsziele bei gleichzeitiger Kostendisziplin. So soll der Gewinn unterm Strich bis 2027 auf „deutlich über“ 3 Mrd. Euro steigen. Im vergangenen Jahr hatte die Commerzbank noch 2,2 Mrd. Euro verdient. Die Eigenkapitalrendite (RoTE) soll auf mehr als 12% steigen, bisher hatte die Bank das Ziel von 11,5% ausgegeben.

Für diesen Freitag hat die designierte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp ein erstmaliges Treffen von Vertretern von Commerzbank und Unicredit angekündigt, wie Reuters berichtete. Es werde alles bewertet, was auf den Tisch komme. „Wir werden keine dummen Dinge tun“, sagte Orlopp demnach. Die 54-jährige stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Finanzchefin wird am nächsten Dienstag den CEO-Posten von Manfred Knof (59) übernehmen, der das Haus Ende des Monats verlassen wird, wie die Commerzbank am Mittwoch erklärt hatte.

Unicredit hat sich mittlerweile 21% an der Commerzbank gesichert und verfügt damit über einen deutlich höheren Anteil als der Bund mit noch 12%. Unicredit-Chef Andrea Orcel hat sich nach eigenen Angaben vorgenommen, die Beteiligung auf 29,90% zu erhöhen, knapp unter der Kontrollschwelle von 30%. Von dieser Schwelle an müsste allen anderen Aktionären ein Kaufangebot unterbreitet werden. Die Aufstockungspläne Orcels muss die Bankenaufsicht genehmigen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.