Großbanken

Credit Suisse im Visier der FCA

Der britische Regulierer will Credit Suisse genauer beobachten. Wie die „Financial Times“ berichtet, setzte die FCA das Institut auf eine Liste der Banken, die strenger beaufsichtigt werden müssen.

Credit Suisse im Visier der FCA

hip London

Die britische Finanzaufsicht FCA hat Credit Suisse der „Financial Times“ zufolge auf eine Liste von Instituten gesetzt, die genauer beobachtet werden müssen. Wie das Blatt unter Berufung auf ein Schreiben aus dem Mai berichtet, ist man bei der Financial Conduct Authority (FCA) besorgt, dass die Bank nicht genug unternommen hat, um Firmenkultur, Governance und Risikokontrolle zu verbessern. Sie ist für das britische und das internationale Geschäft von Credit Suisse zuständig. Lediglich um die 20 der rund 60 000 Firmen, die der Aufsicht durch die FCA unterliegen, stünden auf der Liste.

In dem Schreiben habe der Regulierer das Management der Bank aufgefordert, Nachweise für die Schritte zu liefern, mit denen es Fehlverhalten verhindern und für mehr Verantwortlichkeit sorgen will. Zudem habe die Aufsicht Credit Suisse dazu gedrängt, „hartnäckige“ kulturelle Probleme anzugehen, darunter den Mangel an internen Rückfragen bei riskanten Transaktionen. Sie habe bemängelt, dass es keine „ausreichenden Belege für erfolgreiche Abhilfe“ gebe. Dem Institut hatte die Implosion des Lieferkettenfinanzierers Greensill Capital ebenso zu schaffen gemacht wie der Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos. Im vergangenen Jahr erhielt die Bank für ihre Rolle in einem Korruptionsskandal in Mosambik eine Geldstrafe von 475 Mill. Dollar. Vergangene Woche setzte sie die sechste Gewinnwarnung in sieben Quartalen ab (vgl. BZ vom 8. Juni).