Europäischer Verbriefungsmarkt

Deutsche Banken fordern Standards

Die deutsche Kreditwirtschaft mischt sich offensiv in die Debatte um Verbriefungsregeln in Europa ein. Ein wichtiges Stichwort dabei ist Standardisierung.

Deutsche Banken fordern Standards

Banken fordern Verbriefungsstandards

Arbeitsgruppe unter Regie von Commerzbank-Chef Knof präzisiert Vorschläge

fed Brüssel

Die deutsche Kredit­wirt­schaft bringt sich offensiver in die Diskussion um neue gesetzliche Vorgaben für eine Wiederbelebung des Verbriefungsmarkts ein. Das geschehe im Schulterschluss mit Marktteilnehmern aus Deutschland und in engem Austausch mit dem Bundesfinanzministerium, wie Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), sagte.

Bericht für den Herbst angekündigt

Demnach wird eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Commerzbank-Chef Manfred Knof ausarbeiten, wie Hindernisse abgebaut werden können. Das Gremium, das sich aus Marktpraktikern vor allem aus Banken und der Asset-Backed-Finance-Initiative True Sale International zusammensetzt, will im Herbst einen Bericht präsentieren. Herkenhoff zufolge sondieren Deutschlands Banken, wie Verbriefungstransaktionen durch Standardisierung effizienter werden können. Dabei gehe es auch darum, eine schnellere Freigabe durch die Aufsicht zu erreichen. Daneben halten die Institute Erleichterungen bei der Eigenkapitalunterlegung für Verbriefungen für angemessen. Zudem stellen sie in Frage, ob die gesetzlichen Transparenzanforderungen bedarfsgerecht sind.

Unterschiede zum französischen Vorstoß

Kürzlich hatte eine von der französischen Regierung ins Leben gerufene Expertengruppe unter Leitung von Ex-Notenbankchef Christian Noyer Vorschläge für die Kapitalmarktunion präsentiert. Auch diese thematisierten die von der Eurogruppe ohnehin geforderte Reform der EU-Verbriefungsregeln. Die deutsche Arbeitsgruppe unterscheidet sich insofern von der Groupe Noyer, als sie auf Initiative der Banken entstanden ist und sich auf Verbriefungen konzentriert – ein zentrales, aber nicht das einzige Thema der Kapitalmarktunion.

Zeitgleich zum Bankenverband hat am Mittwoch auch die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA ihre Vorschläge zur Umsetzung der Kapitalmarktunion vorgetragen. Behördenchefin Verena Ross plädiert dafür, dass die EU-Gesetzgeber eine Direktaufsicht der ESMA über Marktinfrastrukturen wie Handelsplattformen oder Clearinghäuser evaluieren.

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