FDIC stoppt Kursrutsch der Regionalbanken nicht
Bloomberg/lee New York
Der Kursdruck bei den Bankaktien infolge der Schieflage der Silicon Valley Bank (SVB) hat sich am Montag verschärft. Besonders hart traf es die US-Regionalbanken, denen die Aktionäre lange zugetraut hatten, besonders von den steigenden Zinsen zu profitieren. Der KBW Regional Banking Index verzeichnete mit einem Abschlag um zeitweise 12 % den stärksten Tageseinbruch seit März 2020. Offenbar hatten einige Investoren bereits in der vergangene Woche begonnen, sich von ihren Bestände zu trennen. Der 1,7 Mrd. Dollar schwere Invesco KBW Bank ETF hatte zuletzt Rekordabflüsse in Höhe von 245 Mill. Dollar verzeichnet.
Run der Investoren
„Die meisten Banken sind unter normalen Umständen zahlungsfähig. Das Problem ist, dass so gut wie keine Bank einem vollständigen Bank Run standhalten kann“, sagte Steve Sosnick, Chefstratege bei Interactive Brokers. Die Federal Deposite Insurance Corporation (FDIC) habe zwar die Gefahr eines Runs auf die Bankeinlagen gebannt. „Aber was wir jetzt sehen, ist ein Bank Run der Investoren“, ergänzte er.
Die Börsenbewertungen brachen zum Teil dramatisch ein. Die Aktien der First Republic Bank verloren zeitweise 79 %, was mehrere Stop-Losses auslöste. Western Alliance Bancorp verzeichneten einen Rekordeinbruch um 85 %. Pacwest Bancorp verloren rund 60 %. Auch Customers Bancorp, Comerica, Zions Bancorporation, East West Bancorp und Bank of Hawaii verloren jeweils mehr als 20 %.
Die Verunsicherung kam auch in den Kursverlusten der großen Wall-Street-Banken zum Ausdruck. Bank of America, Citigroup und Wells Fargo gaben am Montag zeitweise um mindestens 3 % nach. Vorerst waren die Anleger offenbar nicht geneigt, darauf zu hoffen, dass die Kundenabwanderung nachlässt, die einige Regionalbanken unter existenziellen Druck setzt. Die Nachfrage nach sicheren Häfen ließ die Renditen der zweijährigen Staatsanleihen sinken.