Der italienische Versicherer Generali blickt nach den Worten von CEO Philippe Donnet auf das beste Jahr seiner Geschichte zurück und zahlt den Aktionären für 2021 eine Dividende von 1,07 (i.V. 1,01) Euro. Prognosen für 2022 wagt Donnet wegen des Ukraine-Kriegs nicht. Generali hat kürzlich den Rückzug aus Russland angekündigt, ist dort jedoch nur marginal vertreten. Das gesamte Engagement gibt Donnet mit 683 Mill. Euro an. Davon entfielen 384 Mill. Euro auf die Beteiligung am Versicherer Ingostrakh in Höhe von 38,5%. Dieser Anteil sei heute sicher weniger wert. Laut Analysten von BofA Securities würde eine komplette Abschreibung den Gewinn mit 166 Mill. Euro belasten.

Generali hat bei deutlich stei­genden Prämieneinnahmen den Nettogewinn­ 2021 um 63,3% auf 2,84 Mrd. Euro gesteigert. Dazu trugen auch die Ende 2021 vollständig übernommene Versicherung Cattolica sowie ein höherer Gewinnbeitrag der Banca Generali bei. Während sich der Solvabiltitätskoeffizient weiter verbesserte, stieg die Combined Ratio im Schadengeschäft leicht auf 90,8 (89,1)%, was mit der Häufung von Naturkatastrophen erklärt wird. Im Branchenvergleich habe man sich sehr gut geschlagen, findet Donnet. In der Vermögensverwaltung stiegen die Assets under Management um 8,4 % auf 710 Mrd. Euro. Der Aktienkurs reagierte auf die Zahlen mit einem Anstieg von 1,96 % auf 17,96 Euro.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen seien alle Ziele des Strategieplans 2019 bis 2021 erreicht worden, so Donnet. Die Aktionäre erhielten für diesen Zeitraum 4,52 Mrd. Euro an Dividenden. Außerdem gab es ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 500 Mill. Euro. Donnet ist auch mit Blick auf den neuen Strategieplan bis 2024 zuversichtlich. Er setzt auf Akquisitionen in Europa (außer Italien) sowie in ausgewählten Märkten Asiens, im Asset Management weltweit. Dafür stünden 3 Mrd. Euro zur Verfügung.

Donnet strebt trotz massiver Kritik von einer Reihe von Minderheitsaktionären eine dritte Amtszeit als CEO an und weist den Vorwurf zurück, zu vorsichtig agiert zu haben. Er habe massiven Wertzuwachs geschaffen. Seine Strategie habe sich angesichts der diversen Krisen bewährt. Der amtierende Verwaltungsrat hat gerade eine Liste für die Besetzung des neuen Aufsichtsgremiums vorgelegt, die der Hauptversammlung am 29. April zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Es wird erwartet, dass Minderheitsaktionär Francesco Gaetano Caltagirone eine alternative Liste mit Kandidaten für den neuen Verwaltungsrat vorlegen wird.

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