Generali übertrifft Erwartungen

Generali legt Rekordzahlen vor

Nach den Rekordzahlen für 2024 hofft Generali-CEO Philippe Donnet auf bessere Chancen für ein weiteres Mandat an der Spitze des Versicherers.

Generali legt Rekordzahlen vor

Versicherungsriese

Generali legt Rekordzahlen vor

CEO Philippe Donnet geht mit gestärkter Brust in die Hauptversammlung

Von Gerhard Bläske, Mailand
bl Mailand

Generali-CEO Philippe Donnet geht mit Rekordergebnissen in die auf den 24. April vorgezogene Hauptversammlung. Bei dem Aktionärstreffen wird darüber entschieden, ob Donnet ein viertes Mandat an der Spitze des italienischen Versicherers erhält. Die Aktionäre Francesco Caltagirone und Delfin machen Front gegen ihn und Chairman Andrea Sironi.

„Wir sind in einer stärkeren Position denn je“, sagte Donnet bei der Vorlage der Jahreszahlen. Die Prämieneinnahmen stiegen, getrieben vor allem vom dynamischen Lebengeschäft, um 14,9% auf 95,2 Mrd. Euro. Der operative Gewinn erhöhte sich um 8,2% auf 7,3 Mrd. Euro, und der bereinigte Nettogewinn wuchs um 5,4% auf 3,8 Mrd. Euro. Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn ging jedoch leicht auf 3,7 Mrd. Euro zurück. Im Vorjahr waren außerordentliche Erlöse angefallen. Die Aktionäre erhalten eine Dividende von insgesamt 2,2 Mrd. Euro oder 1,43 Euro (plus 11,7%) je Aktie.

Ausbau des Assetmanagements

Die Combined Ratio, Gradmesser für die Ertragskraft im Schadengeschäft, blieb mit 94% stabil. Die Solvabilitätskennziffer ging jedoch gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozentpunkte auf 210% zurück. Zur Begründung werden Aktienrückkäufe und der Effekt von Akquisitionen genannt. Donnet hat zuletzt vor allem das Assetmanagement ausgebaut. Erstmals konsolidiert wurde der US-Vermögensverwalter Conning. Der Gewinnbeitrag der Sparte, die auf Assets under Management von 863 Mrd. Euro (plus 31,6%) kommt, stieg um 22,6% auf 1,2 Mrd. Euro.

Umstritten bei einigen Aktionären ist jedoch Donnets Vorhaben, die Vermögensverwaltung in ein paritätisches Joint Venture mit der französischen Natixis einzubringen. Dadurch soll mit einem verwalteten Vermögen von 1,9 Bill. Euro Europas zweitgrößter Vermögensverwalter entstehen. Das stößt auf Widerstand Caltagirones, Delfins, aber auch des italienischen Staates.

Entscheidend bei der Hauptversammlung könnte das Abstimmungsverhalten der Anteilseigner Unicredit und der Benetton-Gruppe sein. Die HVB-Mutter hat mehr als 5% der Generali-Anteile erworben und Gerüchten zufolge sogar auf knapp unter 10% aufgestockt.

Ziele übererfüllt

Donnet verweist darauf, dass alle Ziele des abgelaufenen Dreijahresplans übererfüllt worden sind. Die Aktionäre erhielten zwischen 2022 und 2024 insgesamt 5,5 Mrd. Euro an Dividenden und 1 Mrd. Euro aus Aktienrückkaufprogrammen. Der Zielwert lag bei 5,2 bis 5,5 Mrd. Euro.

Für den neuen Strategieplan bis 2027 peilt Generali eine jährliche Steigerung des Gewinns je Aktie um 8 bis 10% und einen Cashflow von über 11 Mrd. Euro an. Die Dividende je Aktie soll um jährlich 10% wachsen. Insgesamt sollen die Anteilseigner zwischen 2025 und 2027 rund 7 Mrd. Euro an Dividenden und weitere 1,5 Mrd. Euro aus Aktienrückkaufprogrammen erhalten. Ein erster Buyback über 500 Mill. Euro ist für dieses Jahr geplant.

Weniger wert als Konkurrenz

Der Aktienkurs reagierte mit einem leichten Plus auf die Zahlen. J.P. Morgan bleibt bei einer „Neutral“-Bewertung mit Kursziel 31 Euro. Die Generali-Aktie hat binnen zwölf Monaten etwa 43% zugelegt. Mit einer Kapitalisierung von etwa 50 Mrd. Euro ist Generali aber an der Börse deutlich weniger „wert“ als etwa Axa (86,2 Mrd. Euro), Zurich (88,6 Mrd. sfr) oder die Allianz (134,8 Mrd. Euro).

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