Goldman Sachs investiert in Insurtech Xempus
ak Köln
Das Insurtech Xempus hat in der Series-D-Runde 70 Mill. Dollar eingesammelt. Der Softwareanbieter für Lebensversicherer hat sich mit einer Gesamtfinanzierung von 125 Mill. Dollar damit zu den am stärksten ausgestatteten deutschen Insurtechs vorgearbeitet. Goldman Sachs Asset Management, Ankerinvestor der neuen Runde, bekommt auch einen Sitz im Aufsichtsrat, wie Xempus mitteilte. Mitgezogen haben auch die bisherigen Investoren, die niederländische HPE Growth und Cinco Capital, die Private-Equity-Gesellschaft von Xing-Gründer Lars Hinrichs, der auch Aufsichtsratschef von Xempus ist.
Das Münchener Unternehmen, das 2007 gegründet und damit der Start-up-Phase schon entwachsen ist, hat eine digitale Plattform gebaut, die bislang vor allem in der betrieblichen Altersvorsorge genutzt wird. Xempus arbeitet nach eigenen Angaben mit rund 30 Lebensversicherern zusammen, die ihre Tarife auf die Plattform stellen. Als Referenzen zählt die Gesellschaft Branchengrößen wie Allianz, Axa oder Ergo auf. Vermittler und Arbeitgeber können die Plattform nutzen, um Verträge zu verwalten. Xempus erhält von den Versicherern abhängig von der Zahl der über die Plattform laufenden Verträge Geld. Angeschlossen sind den Angaben zufolge 10000 Makler und 8000 Ausschließlichkeitsvermittler.
IPO mittelfristig im Blick
Der Umsatz liege mittlerweile im zweistelligen Millionenbereich, erläuterte CFO Malte Dummel, der vor seinem Wechsel zu Xempus neun Jahre für Goldman Sachs gearbeitet hat. Gewinne schreibt Xempus noch nicht. Mit den frischen Mitteln will der Software-as-a-Service-Anbieter neue Produktgruppen wie die betriebliche Krankenversicherung erschließen und die Software-Lösungen in weiteren europäischen Märkten etablieren.
Ein Börsengang sei mittelfristig eine „sehr relevante“ Option, wie es Dummel ausdrückte. Xempus ist bereits in die Rechtsform einer Aktiengesellschaft gewechselt.