HSBC prüft Verkauf des Kanadageschäfts
hip London
HSBC will sich offenbar von ihrem Geschäft in Kanada trennen. Wie Sky News berichtet, wurde J.P. Morgan mit der Suche nach möglichen Käufern beauftragt. HSBC Bank Canada ist die Nummer 7 auf dem kanadischen Markt und hat dort seit Anfang der 1980er Jahre einige Akquisitionen getätigt. Die am Markt für möglich gehaltenen Bewertungen bewegen sich zwischen 6 Mrd. und 9 Mrd. Dollar.
2021 hatte HSBC bereits angekündigt, ihr Retailgeschäft in den USA loszuwerden, und hatte sich unter Inkaufnahme eines Veräußerungsverlusts aus dem französischen Massenmarkt verabschiedet. Vor sechs Jahren veräußerte sie ihr Brasiliengeschäft an Banco Bradesco. Das Institut bestätigte, dass ein Verkauf der in Vancouver angesiedelten Tochter zu den Optionen gehört, die geprüft werden. Es handele sich um ein „sehr starkes Geschäft“, HSBC Bank Canada sei „Kanadas führende internationale Bank“. Die Prüfung befinde sich noch in einem sehr frühen Stadium. Bislang seien keine Entscheidungen gefallen.
In britischen Medien wurde spekuliert, der Verkauf könnte ein Versuch sein, den größten Aktionär Ping An zu besänftigen. Der chinesische Versicherer dringt auf die Trennung des hochrentablen Asiengeschäfts von den nicht viel Wachstum versprechenden Aktivitäten in westlichen Ländern. Dadurch ließen sich zusätzliche Werte von 35 Mrd. Dollar heben. Zudem gingen die Kapitalanforderungen dann um 8 Mrd. Dollar zurück. HSBC erwirtschaftet rund zwei Drittel ihres Gewinns in Asien. In der Vergangenheit wurde wiederholt diskutiert, ob das Institut seinen Sitz nach Hongkong verlegen soll. Es versucht, Kosten zu senken und sich von unrentablen Geschäften zu trennen. Vergangene Woche wurde ein internes Memo bekannt, dem zufolge der Standort der Zentrale im Londoner Bankenviertel Canary Wharf auf dem Prüfstand steht. Der Mietvertrag läuft Ende 2027 aus.