Unicredit folgt dem Trend zu Bankassurance
Großbank erhöht Gewinnprognose
Unicredit folgt dem Trend zu Bankassurance
bl Mailand
Von Gerhard Bläske, Mailand
Unicredit-CEO Andrea Orcel hat die Gewinnprognose für 2024 angehoben: auf mehr als 9 (Vorjahr: 8,6) Mrd. Euro. Bisher waren mehr als 8,5 Mrd. Euro erwartet worden. Für 2025 sollen die Aktionäre eine Ausschüttungsquote von 50 (bisher: 40)% erhalten.
Orcel gab außerdem bekannt, ein eigenes Lebensversicherungsgeschäft aufzubauen. Orcel will die bestehenden Verträge mit CNP Assurances und der Allianz im Bereich Lebensversicherungen kündigen. Unicredit werde die von der CNP Assurances gehaltenen 51% der CNP Unicredit Vita ebenso übernehmen wie die 50% der Allianz an der Unicredit Allianz Vita. Das Joint Venture mit dem Münchner Versicherer kam 2023 auf Prämieneinnahmen von 4,7 Mrd. Euro, CNP Unicredit Vita auf 2,8 Mrd. Euro. Ex-Allianz-Manager Alessandro Santoliquido leitet bereits seit Juli das paneuropäische Versicherungsgeschäft der Unicredit.
Die HVB-Mutter folgt einem Trend zum Bankassurance-Geschäft. Besonders stark ist Unicredit-Konkurrent Intesa Sanpaolo mit einem eigenen Versicherungsgeschäft sowie das Gespann aus BPER und deren Großaktionär, der Versicherung Unipol. In diesem Segment schlummert großes Potenzial, weil die Italiener stark unterversichert sind und einen Großteil ihres Vermögens auf Kontokorrentkonten liegen haben.