Gewerbliches Transaktionsvolumen

Immobilien sind so gesucht wie nie zuvor

Das Volumen an gewerblichen Immobilientransaktionen dürfte 2021 weltweit ein Rekordhoch erreichen. Das liegt in erster Linie am rasanten Umsatzwachstum in den USA.

Immobilien sind so gesucht wie nie zuvor

tl Frankfurt

Das Transaktionsvolumen auf den weltweiten Immobilienmärkten steuert im laufenden Jahr auf einen Rekord zu. Nach drei Quartalen liegt es bereits bei 757 Mrd. Dollar und damit 50% über dem Vorjahreswert, teilte JLL gestern mit. Noch besser lief es im dritten Quartal mit 292 Mrd. Dollar, das das Vorjahresquartal um 77% übertraf. Für 2022 erwartet Hela Hinrichs, Senior Director EMEA Research & Strategy JLL „einen anhaltenden Anstieg der Marktaktivitäten sowohl von Immobilieninvestoren als auch von den Mietern.“

Im laufenden vierten Quartal sieht sie „einen sehr starken Bieterwettbewerb um die Topprodukte, die vermarktet werden. Dies führt wiederum zu höheren Faktoren und Kaufvolumina. Vor allem die Assetklassen, die sich auch in der Pandemie als robust erwiesen haben, sind weiterhin stark gefragt.“ Die von vielen Ländern gelockerten Reisebeschränkungen hätten auch bei den grenzüberschreitenden Investitionen im dritten Quartal zu einem deutlichen Wachstum geführt.

In der regionalen Betrachtung lagen die USA mit einem Plus von 80% (Januar bis Ende September zur Vorjahresperiode) auf 378 Mrd. Dollar Transaktionsvolumen einsam an der Spitze. An zweiter Stelle folgt bereits, allerdings mit deutlichem Abstand, Deutschland mit 59 Mrd. Dollar (+29%). Großbritannien liegt knapp dahinter mit 57,5 Mrd. Dollar (+97%), so die Zahlen von JLL, die Transaktionen ab 5 Mill. Dollar bei Büros, Mehrfamilienhäusern, Einzelhandel, Hotel, Logistik und Industrieimmobilien sowie gemischte Nutzungen, Gesundheit und alternative Sektoren berücksichtigen. Bei den Assetklassen hat Wohnen erstmals den Bürosektor überholt. Weltweit entfielen in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 29% des Transaktionsvolumens auf Wohnobjekte, weitere 3,5% verbuchte der Gesundheitsbereich. Büroimmobilien kamen auf knapp 27% Marktanteil. „Diese Wachablösung hat sich in den vergangenen Jahren bereits angebahnt“, sagte Hinrichs, „2007 verbuchte Büro mit 45% noch mehr als das Dreifache von Living mit 13%, 2015 immerhin noch das Doppelte im Verhältnis von 36 zu 18%. Doch bereits im vergangenen Jahr hatte Living mit 25% deutlich aufgeholt, während Büro weitere Marktanteile abgab und auf 30% kam.“

USA liegen an der Spitze

Die USA sind der größte Wohn-Investmentmarkt mit einem Anteil von 72% am globalen Investmentvolumen von 219 Mrd. Dollar in den ersten drei Quartalen. In Deutschland liegt der Wohnanteil nur bei einem Viertel. Stark aufgeholt haben In­du­strie- und Logistikimmobilien, die 23% des globalen Transaktionsvolumens auf sich vereinigen.