J.P. Morgan entwirft Payment mit Blockchain für Siemens
bg Frankfurt
Die US-Großbank J.P. Morgan baut ihre Angebotspalette für den Einsatz der Blockchain im Zahlungsverkehr aus. Wie zum Wochenanfang bekannt wurde, hat die Tochter Onyx, in der die Blockchain-Kompetenz gebündelt ist, Siemens als ersten Firmenkunden für eine rein interne B2B-Lösung gewonnen. Konkret geht es darum, dass Transaktionen in Dollar ausschließlich zwischen Siemens-Konten bewegt werden. Dies könne Abläufe effizienter gestalten, heißt es.
Dabei dürfte es dann vor allem um grenzüberschreitende Transaktionen gehen, die es in einem globalen Konzern wie Siemens reichlich gibt. Werden Payment-Prozesse über eine Blockchain getätigt, können sie grundsätzlich über Smart Contracts automatisiert bzw. programmiert werden. Deshalb sprechen Experten auch vom programmierbaren Euro, den Banken mit tokenisiertem Geld (Giralgeldtoken) für einen hochgradig automatisierten Zahlungsverkehr schaffen wollen. Dies wird auch von der deutschen Industrie gefordert: Siemens-CFO Ralf Thomas erklärte kürzlich im Interview der Börsen-Zeitung, dass Europa dringend eine Lösung für digitales Geld brauche. Ihm geht es vor allem um eine standardisierte Lösung.
Bezeichnenderweise kommt im Onyx-Siemens-Projekt zunächst nur der Dollar zum Einsatz; man plane, Euro-Transaktionen im kommenden Jahr aufzunehmen, heißt es. Das spiegelt die Lage bei den Stablecoins: Dort konzentriert sich das Volumen zu fast 100% auf Dollar-Stablecoins. Dieses ist auf gut 140 Mrd. Dollar gestiegen nach 29 Mrd. Dollar zum Jahresanfang. Tether als größter Emittent hat aber im Sommer mit Eurt einen ersten Euro-Stablecoin aufgelegt.