Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das bereits im vergangenen Monat vom Parlament verabschiedete Ge­setz unterzeichnet, das einen Rechtsrahmen für Kryptowährungen schaffen soll. Kryptobörsen und andere Firmen, die im Geschäft mit Krypto­assets tätig sind, werden sich künftig registrieren müssen, um legal arbeiten zu können. Banken werden Konten für solche Unternehmen eröffnen dürfen. Als Aufsichtsbehörden sollen die Notenbank und die Wertpapieraufsicht des Landes tätig werden. Selenskyj hatte den Gesetzentwurf im September vergangenen Jahres mit der Bitte um Nachbesserungen an das Parlament zurückgegeben. Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sind in der Ukraine nicht illegal. Sie existieren in einer rechtlichen Grauzone.

Seit dem russischen Angriff auf das Land flossen Medienberichten zufolge rund 100 Mill. Dollar an Spenden in Form von Kryptowährungen an Hilfsorganisationen, das ukrainische Militär und andere Institutionen. Die Regierung hatte mit Hilfe der ukrainischen Kryptofirma Everstake und der auf den Bahamas angesiedelten Kryptobörse FTX des US-Milliardärs Sam Bankman-Fried die Website „Aid for Ukraine“ an den Start ge­bracht, auf der Spenden in zwölf Kryptowährungen angenommen werden. Das tägliche Handelsvolumen an der ukrainischen Kryptobörse Kuna, die auch an der Hilfsaktion teilnimmt, stieg nach Kriegsbeginn von 1 Mill. Dollar auf bis zu 4,8 Mill. Dollar. Zuletzt belief es sich der Website Coinranking.com zufolge auf 1,7 Mill. Dollar. Das ukrainische Ministerium für digitale Transfor­mation wertete die Unterzeichnung des Gesetzes als wichtigen Schritt, die Branche aus ihrem „Schatten­dasein“ herauszuholen und einen legalen Markt zu schaffen.