Krypto-Händler Coincheck geht über SPAC-Deal an die Nasdaq
Coincheck schlüpft in
einen Börsenmantel
bg Frankfurt
Die bislang zum Broker Monex gehörende Coincheck erhält über eine SPAC-Transaktion ein Listing an der Nasdaq. Coincheck ist ein japanischer Krypto-Händler, der schon vor zwei Jahren die Option eines SPAC-Listing eruiert hatte. Seinerzeit „The Block“ zufolge zu einer Bewertung von 1,25 Mrd. Dollar.
In den Börsenmantel geschlüpft
Nun schlüpft Coincheck in den Börsenmantel von Thunder Bridge Capital, die bei ihrem Listing rund 230 MiIll. Dollar aufgenommen hatte. Die neue Coincheck Group wird mit rund 1,3 Mrd. Dollar bewertet - womit ein leichter Abschlag gegenüber dem alten Plan hingenommen wird. Coincheck-CEO Oki Matsumoto kündigte an, man strebe auf globaler Ebene Akquisitionen an - wofür die Aktien als Tauschwährung funktionieren können. Es gab zuletzt einige M&A-Deals mit Aktienkomponente und auch All-Share-Deals.
Der Trump-Faktor wirkt
Dass kurz vor Jahresschluss noch solch eine Transaktion festgezurrt werden kann, zeigt, dass der Krypto-Sektor vom Trump-Faktor profitiert. Die Weichen für eine kryptofreundliche Regulierung sind gestellt. So wurde Paul Atkins als SEC-Chef und David Sacks als Sonderbeauftragter für Krypto berufen.
Das Listing-Dokument der Coincheck-Transaktion wurde von der SEC aber schon im November genehmigt, als die Bitcoin-Notiz sich der Marke von 100.000 Dollar näherte. Damit konnten die Aktionäre vergangene Woche über die Transaktion abstimmen. Galaxy Digital, Barclays Capital und Cantor Fitzgerald fungierten dabei als Berater für Thunder Capital.
Etoro nimmt erneut Anlauf
Wie zum Wochenanfang bekannt wurde, hat die schon länger in den Startlöchern stehende Etoro Goldman Sachs mandatiert, um den geplanten IPO-Prozess zu begleiten. Bloomberg zufolge wird auf eine indikative Bewertung von mehr als 3,5 Mrd. Dollar gezielt. Das Listing könnte dann im zweiten Quartal stattfinden. Allerdings hatte Etoro im Sekundärmarkt vor einigen Monaten wohl nur eine Bewertung von 1,7 Mrd. Dollar erzielt. Da zuletzt aber die Handelsvolumina kräftig anzogen und mit erhöhten Bitcoin-Kursen auch die Depotwerte der Kunden (und damit die Assets under Management bei Etoro) steigen, sollte sich eine höhere Bewertung gut rechtfertigen lassen.
Ein SPAC-Listing war 2021 gescheitert, als die SEC restriktiver wurde mit Zulassungen. Damals wurde auf eine Bewertung von 10 Mrd. Dollar gezielt. Mitte 2022 war der Deal gestorben. Etoro musste in der Branchenflaute herbe Einbußen bei den Provisionseinnahmen hinnehmen. Es gelang aber, eine Brückenfinanzierung von 350 Mill. Dollar zu erhalten, sodass man den sogenannten „Krypto-Winter“ überstehen konnte. Nun will Etoro einen neuen Anlauf für ein Listing unternehmen.