Kundenboykott gegen Nomura
Kundenboykott
gegen Nomura
mf Tokio
Als Reaktion auf einen Manipulationsvorfall haben große Finanzinstitute in Japan den Wertpapierhandel mit dem größten Broker Nomura eingestellt. Darunter sind gemäß Bloomberg-Informationen große Lebensversicherer, Treuhandbanken und Vermögensverwalter.
Staatlicher Pensionsfonds tritt auf die Bremse
Einer der größten staatlichen Pensionsfonds, die Pension Fund Association for Local Goverment Officials, stoppte den Kauf von Anleihen von Lokalbehörden und den Handel mit Staatsanleihen, wurde am Montag bekannt. Die Kunden wollen ihre Aktien- und Anleihegeschäfte erst wiederaufnehmen, wenn Nomura Maßnahmen gegen eine Wiederholung ergreift, heißt es bei Bloomberg. Nomura wollte sich zu dem Bericht zunächst nicht äußern.
Marktmanipulation eingeräumt
Nach einer Untersuchung der Wertpapieraufsicht hatte Nomura zugegeben, den Anleihemarkt manipuliert zu haben. Einer ihrer Händler hatte im Jahr 2021 große Aufträge am Terminmarkt platziert, ohne die Absicht zu haben, die Position zu kaufen oder zu verkaufen. Zur Strafe entzog das japanische Finanzministerium dem Broker ab 15. Oktober für einen Monat die Privilegien als Primärhändler bei Auktionen von Staatsanleihen. Darauf vergaben viele Unternehmen, darunter auch die Finanzsparte von Toyota, anstehende Anleihe-Emissionen an andere Broker.