London Stock Exchange profitiert von Volatilität
hip London
– Die London Stock Exchange Group (LSEG) hat im ersten Quartal von der wegen des Kriegs in der Ukraine erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten profitiert. Ihre Gesamteinnahmen von 1,75 (i.V. 1,62) Mrd. Pfund bewegten sich minimal über dem Schnitt der Analystenschätzungen, der bei 1,74 Mrd. Pfund gelegen hatte. „Die LSEG hat ein gutes erstes Quartal mit einer starken Performance über alle Geschäftsbereiche hinweg geliefert“, sagte CEO David Schwimmer.
Wie der Marktinfrastrukturbetreiber mitteilt, lag der Umsatz der Sparte Capital Markets auf vergleichbarer Basis um 12 % höher als ein Jahr zuvor. Die Aktivität am Sekundärmarkt für Aktien habe die Auswirkungen des geringen Interesses an Börsengängen und der Aussetzung russischer Papiere mehr als ausgeglichen. Nach Rechnung von Ernst & Young wurden in den drei Monaten bei Initial Public Offerings lediglich 397 Mill. Pfund von den Emittenten eingesammelt. Ein Jahr zuvor waren es 5,6 Mrd. Pfund. Unter den schwergewichtigsten Börsenneulingen befanden sich die New Energy One Acquisition Corp und Clean Power Hydrogen, worin sich Energiewende und die aktuelle Energiekrise gleichermaßen widerspiegeln. Am Ende wuchs das Geschäft der LSEG mit Aktien um 10%. Noch stärker expandierte der Handel mit Fixed Income, Derivaten und anderen Produkten, dessen Umsatzbeitrag zudem mehr als dreimal so hoch ausfiel. Das tägliche Handelsvolumen auf Tradeweb stieg um 11 %. Das Datengeschäft, das im Auftaktquartal rund zwei Drittel der Einnahmen lieferte, wuchs um 4,5 %. Die Aussetzung der Dienste für Kunden in Russland machte sich vor allem im Segment Trading & Banking bemerkbar, zu dem der Eikon Premium Desktop gehört. Hier schrumpften die Einnahmen um 0,9 %. Die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine herausgerechnet, wären sie um 0,1 % gestiegen. Alles in allem bezifferte das Management die Folgen des Krieges auf den Umsatz im laufenden Jahr mit 60 Mill. Pfund.
Die Akquisitionen von Quantile, Tora und GDC sollen im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Die Veräußerung von Beta+ verlaufe plangemäß. Der Großteil des Verkaufserlöses soll an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Analysten erwarten einen Aktienrückkauf im dritten Quartal. Der Analyst Martin Price von Jefferies setzt für das Volumen rund 600 Mill. Pfund an. „Unsere Fähigkeit, in Wachstum zu investieren, strategische Akquisitionen zu tätigen und Kapital an die Aktionäre zurückzugeben, zeigt die Stärke der Gruppe und ihrer qualitativ hochwertigen wiederkehrenden Umsätze“, sagte Schwimmer.