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Mediobanca legt Rekordzahlen vor

Die italienische Investmentbank schließt ihr Geschäftsjahr 2020/2021 (30.6) vor allem dank des Assetmanagements und des Investment Bankings mit Rekordzahlen bei den Erträgen und beim Gewinn ab.

Mediobanca legt Rekordzahlen vor

bl Mailand

Die italienische Investmentbank Mediobanca hat ihr Geschäftsjahr 2020/21 (30.6.) mit Rekordzahlen bei den Erträgen und beim Gewinn abgeschlossen und schaut sich nach den Worten ihres CEO Alberto Nagel auch nach Akquisitionsmöglichkeiten um. Das Closing der Übernahme der kürzlich erworbenen By Brook (Assetmanagement) peilt Nagel für die nächsten Monate an. Das Institut übertraf die Erwartungen: Der Aktienkurs gab dennoch um 0,22% auf 9,972 Euro nach, hat aber binnen sechs Monaten um knapp 35% zugelegt.

Die Einnahmen stiegen um 5% auf 2,6 Mrd. Euro. Haupttreiber der positiven Entwicklung waren das stark wachsende Assetmanagement-Geschäft, die Investment-Banking-Sparte CIB, aber auch ein sehr aktives Handelsgeschäft. Damit konnten rückläufige Resultate im Konsumentenkreditgeschäft deutlich überkompensiert werden. Der Provisionsüberschuss legte um 18% auf 745 Mill. Euro zu. Das Zinsergebnis gab dagegen um 2% auf 1,4 Mrd. Euro nach. Sowohl das Betriebsergebnis als auch der Nettogewinn legten stark zu: Unter dem Strich stand ein Gewinn von 808 Mill. Euro (plus 35%). Trotz eines rückläufigen Beitrags trägt die 13-prozentige Beteiligung an dem Versicherer Generali etwa ein Drittel zum Gewinn bei.

Nachdem im vergangenen Jahr keine Dividende ausgeschüttet werden durfte, erhalten die Aktionäre für 2020/21 eine Ausschüttung von 0,66 Euro je Aktie. Insgesamt sind das 600 Mill. Euro. Die Ausschüttungsquote von 70% soll auch in diesem Geschäftsjahr beibehalten werden. Geplant ist außerdem ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 3% des Kapitals.

Mediobanca ist mit einer unveränderten Kosten-Ertrags-Relation von 47% eines der ertragsstärksten Institute Europas und weist eine harte Kapitalquote von 16,3 (i.V. 16,1)% aus. Die Kreditrisikovorsorge ging von 375 Mill. auf 249 Mill. Euro zurück, die Risikokosten werden mit 52 (82) Basispunkten angegeben. Die Nettoquote ausfallgefährdeter Kredite lag bei 1,2%. Mediobanca hat die Mittel für weitere Akquisitionen und wird immer wieder als Kandidat bei der Konsolidierung der italienischen Banken genannt, auch weil die Großaktionäre Leonardo Del Vecchio und Francesco Gaetano Caltagirone etwa auch bei Generali engagiert sind.