Bestes Halbjahresergebnis seit 2017

Nord/LB setzt Aufwärtstrend fort

Die Nord/LB setzt ihren Aufwärtstrend fort. Das jetzt präsentierte Halbjahresergebnis ist das beste seit 2017, als die Schifffahrtskrise für die Landesbank noch nicht ausgestanden war.

Nord/LB setzt Aufwärtstrend fort

Nord/LB setzt Aufwärtstrend fort

Landesbank erreicht bestes Halbjahresergebnis seit 2017 und avisiert Gewinnsteigerung für 2024

ste Hamburg

Die Nord/LB sieht sich nach dem ersten Halbjahr weiter im Aufwärtstrend. Nach einer Steigerung des Vorsteuerergebnisses um mehr als 50% in den ersten sechs Monaten stellt die Landesbank aus Hannover nun auch deutlich eine Gewinnsteigerung im Gesamtjahr und eine Eigenkapitalrendite vor Steuern über dem Vorjahreswert von 4,0 (i.V. 1,5)% in Aussicht. Ziel sei es, das Konzernergebnis erneut zu steigern, sagte Vorstandschef Jörg Frischholz am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen.

Hinter anderen Landesbanken

Treiber des um 56% auf 224 (143) Mill. Euro gestiegenen Vorsteuerergebnisses waren den Angaben zufolge Zins- und Provisionsüberschuss, die sich um 16 bzw. 22% erhöhten. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern landete bei 6,3 (4,2)%. Das Nachsteuerergebnis legte um 79% auf 195 Mill. Euro zu. Damit liegt die Nord/LB, die nach einer Kapitalstärkung durch ihre Träger Ende 2019 Jahre der Restrukturierung hinter sich hat und erst im Juni noch den Rückzug aus der Flugzeugfinanzierung verkündete, nach wie vor weit von anderen Landesbanken entfernt. Die BayernLB etwa zeigte zuletzt eine Eigenkapitalrendite von 15,6%. Doch für die Landesbank aus Hannover, deren größter Träger das Land Niedersachsen mit einem Anteil von aktuell 57,9% ist, ist es nach eigener Darstellung das beste Halbjahresergebnis seit 2017.

Zwar baute die Nord/LB Risikovorsorge vor allem im Immobilienkundenbereich auf. Allerdings blieb die Vorsorge mit insgesamt 61 Mill. Euro unauffällig. Das sogenannte Management Adjustment, Anpassungen der modellhaft berechneten Risikovorsorge, wurde verglichen mit Ende 2023 um 10 Mill. auf 299 Mill. Euro erhöht - wobei laut einer Präsentation der Bank 143 (105) Mill. Euro auf den Immobilienkundenbereich entfallen. Unabhängig davon zeichne sich das Kreditportfolio aber weiterhin durch hohe Qualität aus. Das Institut verweist auf eine gegenüber Ende 2023 unveränderte Quote ausfallgefährdeter Engagements von 1,1%.

Raus aus Flugzeugfinanzierung

Die Landesbank erklärte, der Umfang der Belastungen aus Sondereffekten sei im ersten Halbjahr weiter zurückgegangen. Ergebniseffekte aus dem Teilverkauf der Flugzeugfinanzierung enthält der Halbjahresgewinn nicht. Die Nord/LB hatte im Juni erklärt, dass die Veräußerung eines Bestands über 1,67 Mrd. Euro an die Deutsche Bank in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein werde. Über den Kaufpreis war den Angaben zufolge Stillschweigen vereinbart worden. Der restliche Portfolioteil von 1,1 Mrd. Euro verbleibe in der Bank und laufe sukzessive aus, das Neugeschäft in dem Segment sei eingestellt worden.

Der Rückzug aus der Flugzeugfinanzierung nach vier Jahrzehnten ist für die Nord/LB Teil der Neuausrichtung als „Bank der Energiewende“. Mit dem freiwerdenden Kapital sollen Geschäfte in den Bereichen Erneuerbare Energien, Gewerbeimmobilien und Firmenkunden ausgebaut werden. Ein neues Mehrjahresprogramm nach Abschluss des bis 2024 angelegten Umbaus der Nord/LB will der mit CFO und COO komplettierte Vorstand bis Jahresende ausarbeiten.

Aufsichtsratschef zufrieden

Niedersachsens Finanzminister und Landesbank-Aufsichtsratschef Gerald Heere (Grüne) sagte auf Anfrage, die Halbjahresergebnisse der Nord/LB bestätigten erneut den eingeschlagenen Kurs auf dem Weg zu einer profitablen und zugleich risikoarmen Bank. „Besonders freut es mich, dass der Nord/LB eine nachhaltigkeitsorientierte Transformation ihrer Geschäftsmodelle gelungen ist.“ Das Land Niedersachsen und die niedersächsischen Unternehmen benötigten „eine starke und erfahrene Bank wie die Nord/LB“.

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