Die im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr tätige Ripple hat einen umfangreichen Aktienrückkauf angekündigt. Dabei kommt es zur Rückabwicklung der Series-C-Runde von Dezember 2019, als 200 Mill. Dollar von Investoren wie Tetragon Financial, SBI Holdings und Route 66 Ventures aufgenommen wurden.

Diese im Venture-Bereich bislang beispiellose Aktion der Rückführung von Mitteln wurde dadurch ausgelöst, dass Leadinvestor Tetragon Ripple verklagte, nachdem die SEC gegenüber dem Blockchain-Spezialisten geltend gemacht hatte, dass der Verkauf ihrer Kryptowährung XRP regulatorisch als Wertpapiertransaktion eingestuft werde. Die SEC verklagte Ripple wegen Verstoßes gegen die Wertpapiervorschriften; Ripple geht davon aus, dass ihre Token-Transaktionen nicht unter die klassischen Vorschriften fallen. Dieser Disput ist noch nicht entschieden.

Tetragon jedenfalls wollte aufgrund der SEC-Klage nichts mehr mit Ripple zu tun haben und klagte ihrerseits darauf, dass Ripple eine Klausel im Investmentkontrakt zum Rückkauf der Anteile aktiviere.

Diesen Prozess verlor Tetragon gegen Ripple – umso überraschender, dass Ripple-CEO Brad Garlinghouse am Dienstag über Twitter nun den ganz großen Aktienrückkauf ankündigte. Dabei erklärte er, dass Ripple über Bankguthaben von 1Mrd. Dollar verfüge und dass die Transaktion zu einer Bewertung von 15 Mrd. Dollar erfolge. Das wäre eine erhebliche Upside gegenüber der Bewertung von 10 Mrd. Dollar Ende 2019. Es müssten also rein rechnerisch 300 Mill. Dollar ausgezahlt worden sein, womit sich das Investment für Tetragon trotz des Ärgers ausgezahlt hätte.

Garlinghouse zufolge war 2021 das bislang beste Jahr für Ripple mit hohen Volumina auf ihren Payment-Kanälen – nach zwei schwächeren Jahren. Mit dem Aufkommen von CBDCs konnte Ripple einzelne Schwellenländer wie Bhutan für Pilotprojekte gewinnen.