Stripe bringt Stablecoins in den Zahlungsverkehr
Stripe will
Stablecoin-Spezialisten Bridge übernehmen
bg Frankfurt
Das als Börsenkandidat gehandelte Fintech Stripe hat seine bislang größte Übernahme vereinbart. Zu einer Bewertung von rund 1 Mrd. Dollar wird der Stablecoin-Spezialist Bridge übernommen. Entsprechende Gerüchte waren Ende vergangener Woche hochgekocht. Am Sonntag verkündete dann Techcrunch-Gründer Michael Arrington auf der Social-Media-Plattform X, der Deal sei fix.
Die Transaktion unterstreicht, dass Stripe Stablecoins strategisch als Zahlungsmittel einführen will. Vor gut einer Woche hatte das US-Fintech angekündigt, Händlerakzeptanz für Stablecoins herstellen zu wollen. Mit Bridge erweitert man seine Plattform nun um die Fähigkeiten, dass Händler Stablecoins senden und empfangen können.
Der systemische Vorteil liegt dann darin, dass ein Stablecoin-Ökosystem rund um die Uhr nutzbar ist und über DLT-Infrastruktur ein sofortiges Settlement stattfindet – und nicht nachgelagert, wie im europäischen Target-System. Zudem können Händler ihr Stablecoin-Guthaben direkt verzinst anlegen.
Saftige Übernahmeprämie
Bridge wurde von ehemaligen Coinbase-Managern gegründet und dann von VC-Fonds wie Sequoia und Index finanziert. Zuletzt wurden 58 Mill. Dollar aufgenommen zu einer Bewertung von 200 Mill. Dollar. Für den Erwerb einer Kontrollmehrheit hat Stripe also eine saftige Übernahmeprämie gezahlt. Stripe ist global tätig und dabei schon in den USA und in Europa stark.
Da Stablecoins rund um die Uhr funktionieren und in allen Währungen emittiert werden können, erleichtert eine solche Plattform für Stripe den Zugang zu Märkten in Asien und Lateinamerika. Dortige Händler lassen sich so besser in den Zahlungsfluss über Zeitzonen hinweg integrieren.
Tether nebulös zu EU-Compliance
Tether ist als größer Stablecoin-Emittent jüngst auf ein Volumen von 120 Mrd. Dollar gekommen. USDT ist vor allem in Schwellenländern stark, wo Guthaben gerne im Dollar geparkt und damit vor Inflation geschützt werden können. In Europa sind Stablecoins nur noch verfügbar, wenn sie compliant sind zur Mica-Regulierung. Tether ist da noch nicht regimekonform, was zu Delistings bei Binance und anderen Handelsplätzen führte. Tether kündigte aber kürzlich eine Tech-Lösung an, die das Problem lösen solle.
