J.P. Morgan und Wells Fargo verweisen auf Risiken

Trumps Handelspolitik treibt US-Bankenchefs um

Die Chefs der US-Banken J.P. Morgan und Wells Fargo haben ordentliche Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Der Blick nach vorn ist getrübter. Donald Trumps erratische Politik bereitet Sorge.

Trumps Handelspolitik treibt US-Bankenchefs um

Trumps Handelspolitik
treibt US-Bankenchefs um

J.P. Morgan und Wells Fargo verweisen auf Risiken

dpa-afx New York

Die US-Großbank J.P. Morgan Chase hat im ersten Quartal überraschend gut abgeschnitten. Die Erträge stiegen um 8% auf 45,3 Mrd. Dollar, teilte das Institut am 11. April mit. Damit übertraf die Bank die Schätzungen von Analysten. Bankchef Jamie Dimon konnte sich dabei über ein Rekordergebnis im Geschäft rund um den Aktienhandel freuen. Es war begünstigt von den chaotischen Marktbewegungen durch die politischen Ankündigungen von Präsident Donald Trump in den vergangenen Wochen. Dimon verwies aber auch darauf, dass er die Firma „auf eine breite Palette von Szenarien“ vorbereite. Die Wirtschaft sei mit erheblichen Turbulenzen konfrontiert.

Mehr Risikovorsorge im ersten Quartal

Das Institut schraubte die Risikovorsorge deutlich nach oben auf 3,3 Mrd. Dollar und damit stärker, als am Markt erwartet. Es könnte als Zeichen gewertet werden, dass sich Unternehmen auf einen Abschwung vorbereiten – nicht zuletzt wegen der von Trump angezettelten Zollstreitigkeiten. Der Nettogewinn stieg dennoch um 9% auf 14,6 Mrd. Dollar.

Wells Fargo spürt Zurückhaltung der Konsumenten

Unterdessen haben Wells Fargo die Zurückhaltung der US-Verbraucher bei Anschaffungen auf Pump sowie die gesunkenen Zinsen in den USA im ersten Quartal einen Ertragsrückgang eingebrockt. Der Nettozinsüberschuss fiel um 6%, die Gesamterträge gingen im Jahresvergleich um 3% auf 20 Mrd. Dollar zurück, gab das Institut bekannt. Der Überschuss stieg zwar um 6% auf 4,9 Mrd. Dollar. Das lag aber auch an einer geringeren Steuerlast. CEO Charlie Scharf sprach von soliden Resultaten, warnte aber auch vor den Risiken durch die Handelspolitik der neuen US-Regierung. Eine zeitnahe Lösung wäre gut für Unternehmen, Konsumenten und Finanzmärkte, sagte er.

Auch Morgan Stanley legte Zahlen vor. Sie profitierte im ersten Quartal vom Handelsgeschäft. Dazu lief es in der Vermögensverwaltung rund. Der Gewinn sei binnen Jahresfrist auf 4,3 Mrd. Dollar gestiegen nach 3,4 Mrd. Dollar, teilte das Geldhaus mit. Die Gewinnzahlen lagen über den Erwartungen der Analysten. Die Bank erwirtschaftete Erträge von 17,7 Mrd. Dollar – verglichen mit 15,1 Mrd. Dollar vor Jahresfrist.

Morgan Stanley baute die Einnahmen im Investment Banking um 8% aus. Das Institutional-Securities-Geschäft, welches das Investment Banking und den Handel umfasst, erzielte Erträge von 9 Mrd. nach 7 Mrd. Dollar ein Jahr zuvor. In der Vermögensverwaltung, einem Schlüsselgeschäft für die Bank, nahmen die Erträge auf 7,3 Mrd. Dollar von 6,9 Mrd. Dollar zu.