Credit-Suisse-Übernahme

UBS soll Stellen­abbau planen

Die UBS soll einem Bericht zufolge umfassend Stellen abbauen. Außerdem habe die Schweizerische Bundesanstalt Untersuchungen zur staatlich eingefädelten Credit-Suisse-Übernahme eingeleitet.

UBS soll Stellen­abbau planen

Bloomberg/phh Frankfurt

Die UBS plant laut einem Bericht der Schweizer „Sonntagszeitung“ mit der Übernahme der Credit Suisse einen umfassenden Stellenabbau. Die Belegschaft des fusionierten Bankkonzerns könnte um 20 bis 30% schrumpfen, schreibt das Blatt unter Berufung auf informierte Kreise.

In der Schweiz könnten den Angaben zufolge bis zu 11000 Jobs wegfallen, global 25000 bis 36000 Stellen. „Obwohl schon vor der Fusion bei der Credit Suisse ein Sparprogramm lief, wird die Zahl der Entlassungen deutlich höher ausfallen als geplant“, berichtet die Zeitung.

Wie Bloomberg berichtet, hatte die Credit Suisse vor ihrer Rettung durch die UBS den Abbau von 9000 Stellen angekündigt. Dass die Einschnitte mit der Fusion beider Häuser deutlich gravierender ausfallen würden, wurde bereits erwartet, da sich die Geschäftsbereiche der beiden Konkurrenten stark überschneiden. Die UBS hat erklärt, so bald wie möglich Klarheit über den Stellenabbau schaffen zu wollen. Obwohl klar ist, dass es zu einem größeren Stellenabbau kommen wird, sieht das Management die Bindung von Leistungsträgern als wesentlichen Faktor für eine erfolgreiche Übernahme an.

Personalvermittler auf der ganzen Welt erhielten eine Flut von Anrufen von Bankern der Credit Suisse, die angesichts der anstehenden Übernahme des Instituts durch die UBS einen neuen Job suchen. Einige dürften dem Vernehmen nach bei Konkurrenten wie Deutsche Bank, Citigroup und J.P. Morgan unterkommen.

Bundesanwaltschaft prüft

Die Schweizerische Bundesanwaltschaft hat laut Bloomberg eine Untersuchung zur staatlich eingefädelten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS eingeleitet. Sie sammelt Hinweise auf mögliche Straftaten. „Mit Blick auf die Relevanz der Ereignisse will die Bundesanwaltschaft ihrem Auftrag und ihrer Verantwortung, zu einem sauberen Finanzplatz Schweiz beizutragen, proaktiv nachkommen“, teilte die Behörde Bloomberg am Sonntag mit. Sie habe „ein Monitoring eingerichtet, um bei allfälligen Sachverhalten, welche in ihren Tätigkeitsbereich fallen, umgehend aktiv zu werden“.

Die Bundesanwaltschaft gab nicht an, ob sie nach Gesetzesverstößen von Regierungsbeamten, Bankmanagern oder Journalisten sucht, die über die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen berichtet haben.

Die Eidgenössische Finanzaufsichtsbehörde Finma erklärte am vorherigen Wochenende, sie prüfe derzeit „Optionen“, wie Bankmanager zur Rechenschaft gezogen werden können, die im Verdacht stehen, fahrlässig mit Risiken umgegangen zu sein.