Ukraine-Krieg belastet Entwicklungsfinanzierer DEG
ak Köln – Der Ukraine-Krieg hat in der Bilanz des Entwicklungsfinanzierers DEG Spuren hinterlassen. DEG-Chef Roland Siller bezifferte die direkten Belastungen auf 150 Mill. Euro für das vergangene Jahr. Die KfW-Tochter werde aller Voraussicht nach aber schwarze Zahlen schreiben, sagte Siller bei einem Pressegespräch in Köln. Der Anteil von Finanzierungen in Russland und der Ukraine liegt gemessen am Gesamtportfolio im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Seit der Besetzung der Krim 2014 investiert die DEG in Russland nicht mehr neu.
In der Ukraine dagegen ist die DEG weiter aktiv. Im September ist sie führende Investorin eines Tech-Fonds geworden, den das auf Schwellenländer fokussierte Private-Equity-Haus Horizon Capital mit einem Volumen von bislang 125 Mill. Dollar neu aufgelegt hat.
Das abgelaufene Geschäftsjahr bezeichnete Siller für die DEG als „respektabel“ angesichts des schwierigen Umfelds. Das Neugeschäftsvolumen stieg von 1,5 auf 1,6 Mrd. Euro. Die im November 2021 verabschiedete neue Strategie, Climate-Impact-Investments noch stärker in den Blickpunkt zu rücken, lässt sich an den Zahlen ablesen: So stellte die DEG für Vorhaben, die Klima- und Umweltschutz fördern, 2022 mit 609 Mill. Euro fast 50 % mehr Mittel zur Verfügung als im Jahr zuvor.
Im laufenden Jahr will die DEG ihr Geschäft weiter ausbauen. „Wir würden gerne Richtung 1,8 Mrd. Euro wachsen“, sagte Siller mit Blick auf das Neugeschäft. Die Nachfrage nach den Finanzierungen der DEG sei groß. Denn durch die Zinswende seien durchaus Kapitalbewegungen weg von den Ländern, in denen sich die DEG engagiert, zu beobachten. Dadurch entstünden Lücken.