Die Allianz knüpft im Jahr 2021 an die operativen Erfolge der Vor-Corona-Zeit an. Der operative Gewinn sei um 24,6% auf 13,4 Mrd. Euro gestiegen, teilte der Versicherer am Donnerstagabend mit. Dies ist ein Rekordwert. Außerdem übertraf diese zentrale Prognosegröße das obere Ende der Zielspanne von 11 bis 13 Mrd. Euro. Alle Sparten trugen zum Ergebnisplus bei. Den höchsten Anstieg meldete die Schaden- und Unfallversicherung mit 31%, auch weil Corona-Schäden ausblieben. Die Vermögensverwaltung zeigte sich mit einem Plus von 22% ebenfalls stark.

Im laufenden Jahr könnte es weiter aufwärtsgehen. Der Vorstand will einen Wert zwischen 12,4 und 14,4 Mrd. Euro erreichen – allianztypisch wird damit eine Zielbandbreite rund um das Vorjahresergebnis genannt.

Der Abschluss 2021 wird allerdings durch eine Rückstellung von 2,8 Mrd. Euro nach Steuern beeinträchtigt, so dass der Nettogewinn um 2,9% auf 6,6 Mrd. Euro sank (vgl. Bericht auf Seite 1). Allein bis August 2021 hatte vor allem großen Investoren in 25 Verfahren Verluste von rund 6 Mrd. Dollar geltend gemacht. Sie beklagen Kurseinbrüche in der Coronakrise 2020 und ein Wetten von Allianz Global Investors (AGI) gegen ein Anhalten der Marktvolatilität in einer Fonds-Konstruktion.

Der Zeitpunkt und die genaue Ausgestaltung einer globalen oder koordinierten Lösung dieser Verfahren seien nicht abschätzbar, erklärte die Allianz: „Aus diesem Grund können die gesamten finanziellen Auswirkungen der Structured-Alpha-Angelegenheit zum jetzigen Zeitpunkt nicht zuverlässig beurteilt werden, und aus Sicht der Allianz ist mit zusätzlichen Belastungen zu rechnen, bevor diese Verfahren endgültig abgeschlossen werden können.“

Operativ dagegen lässt die Allianz die Einschnitte der Pandemie hinter sich. Auch der Umsatz markiert ein Rekordhoch. Die Erlöse stiegen, bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte, um 6,1% auf 148,5 Mrd. Euro. Der Schwung stammt vor allem aus der Lebensversicherung. Die Allianz setzte in den USA mehr indexgebundene Rentenprodukte ab.

Entsprechend ihrer Ausschüttungspolitik kündigte die Allianz eine Dividendenerhöhung an. Sie soll von 9,60 auf 10,80 Euro je Aktie steigen. Darüber hinaus beschloss der Vorstand ein neues Rückkaufprogramm für eigene Aktien für das Jahr 2022. Das Volumen betrage bis zu 1 Mrd. Euro, hieß es.