US-Finanzriesen starten solide ins Jahr
US-Finanzriesen starten solide ins Jahr
Blackstone verzeichnet im ersten Quartal Rekordzuflüsse – American Express steigert Umsatz und Gewinn
Blackstone ist mit starken Zahlen ins Jahr 2025 gestartet: Hohe Kapitalzuflüsse, robuste Gewinne und Segmentwachstum prägten das erste Quartal. Auch American Express legte zu – der Kreditkartenanbieter steigerte Umsatz und Gewinn und hält trotz globaler Unsicherheiten an seiner Prognose fest.
wbr/dpa-afx Frankfurt/New York
Die US-Investmentgesellschaft Blackstone ist erfolgreich in das Jahr gestartet. Trotz eines herausfordernden Marktumfelds konnte das Unternehmen im ersten Quartal hohe Kapitalzuflüsse sowie eine positive Entwicklung über weite Teile seiner Investmentstrategien verzeichnen. Die Gesamterträge lagen im Quartal bei 3,3 Mrd. Dollar.
Kapitalzuflüsse auf höchstem Stand seit drei Jahren
Mit Nettozuflüssen in Höhe von 61,6 Mrd. Dollar erreichte Blackstone den höchsten Wert seit fast drei Jahren. Die verwalteten Vermögen stiegen dadurch auf 1,17 Bill. Dollar, was einem Zuwachs von 10% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Die „fee-earning AUM“ beliefen sich auf 860 Mrd. Dollar. Der ausschüttungsfähige Gewinn lag im ersten Quartal bei 1,41 Mrd. Dollar, ein Anstieg von 11% im Jahresvergleich.
Segmententwicklung im Detail
Im Bereich Private Equity erhöhte sich das verwaltete Vermögen um 16% auf 371 Mrd. Dollar. Das Segment profitierte unter anderem von Zuflüssen in Secondaries sowie Infrastrukturstrategien. Der Segmentgewinn konnte um 13% auf 565 Mill. Dollar gesteigert werden.
Die Sparte Kredit und Versicherung verzeichnete mit einem Plus von 76% auf 503 Mill. Dollar den stärksten Anstieg beim Segmentgewinn. Zuflüsse von über 30 Mrd. Dollar sowie der Verkauf von Beteiligungen, darunter die Portfoliosoftware mit dem Namen „Bistro“, trugen maßgeblich zum Quartalsergebnis bei. Auch die Nettorendite im Bereich Private Credit blieb mit 2,0% robust.
Im Bereich Immobilien setzte sich der Rückgang fort: Der Segmentgewinn sank um 20% auf 495 Mill. Dollar. Die opportunistischen Immobilienstrategien verzeichneten eine schwache Performance, während die Core-Plus-Strategien stabil blieben. Der Anteil der Immobilien am Gesamtportfolio ging zurück – ein Trend, der sich bereits im Vorjahr abzeichnete.
Hohe Liquidität und Kapitaldisziplin
Mit 177 Mrd. Dollar an nicht investiertem Kapital („Dry Powder“) sieht sich Blackstone gut positioniert für neue Kaufgelegenheiten. Das Unternehmen schlägt eine Dividende in Höhe von 0,93 Dollar je Aktie für das Quartal vor und kehrt im ersten Quartal insgesamt 1,2 Mrd. Dollar durch Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre aus.
American Express zuversichtlich
Auch andere Finanzdienstleister konnten im ersten Quartal überzeugen – etwa American Express. Der Kreditkartenanbieter behält seinen Jahresausblick trotz der weltweit unsicheren Wirtschaftslage bei. Im ersten Quartal zogen die Erlöse des Konzerns dank der Ausgabenfreude der Kunden weiter an und wuchsen um 7% auf knapp 17 Mrd. Dollar (14,9 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in New York mitteilte. Der Gewinn unterm Strich legte um 6% auf 2,6 Mrd. Dollar zu. Bereinigt um Sonderposten fiel das Ergebnis je Aktie etwas besser aus, als zuvor von Analysten geschätzt.
Umsatzwachstum erwartet
American Express erwartet im Gesamtjahr weiter einen Umsatzanstieg von 8 bis 10%. Die Prognose stehe unter dem Vorbehalt des konjunkturellen Umfelds. Vorstandschef Steve Squeri sagte dem Finanzsender Bloomberg, dass er im Verhalten der Verbraucher nichts Besorgniserregendes sehe. Der Konzern legte 1,2 Mrd. Dollar an Vorsorge für faule Kredite zur Seite. Analysten hatten mit 1,4 Mrd. gerechnet.
Anders als Visa und Mastercard wickelt American Express nicht nur Kartenzahlungen ab, sondern vergibt auch die eigentlichen Kredite. Zudem zielt sie verstärkt auf zahlungsfreudige Kunden ab, die für vergleichsweise hohe Kartengebühren unter anderem Rabatte auf Reisen und Zugang zu den Flughafen-Lounges von American Express bekommen.