Debatten um einen Fonds zur Finanzierung der Energiewende
Debatten um einen Fonds zur Finanzierung der Energiewende
Gemeinsamer Vorschlag von BDEW und VKU
ahe Berlin
Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich offen gezeigt, in die Finanzierung der Energiewende auch Fonds-Lösungen einzubauen, um stärker privates Kapital zu mobilisieren. Staatssekretär Philipp Nimmermann verwies auf einer Finanzierungskonferenz in Berlin darauf, dass aber wohl mehrere Fonds nötig seien. Die Energiewende-Projekte seien sehr verschieden, mit unterschiedlichen Risiken und Renditechancen. Es wäre gut, ähnliche Projekte zu bündeln und dann eine geeignete Finanzierung für sie zu suchen. Erst einen Fonds zu füllen und das Geld dann auf die Projekte zu verteilen, sei die schlechtere Lösung. Private Investoren benötigten klare Cashflow- und Risiko-Profile, so Nimmermann.
Der Energieverband BDEW und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), die die Konferenz in Berlin organisiert hatten, hatten im Sommer zusammen mit dem Beratungsunternehmen Deloitte einen Energiewende-Fonds (EWF) vorgeschlagen, der zunächst ein Volumen von 30 bis 50 Mrd. Euro bekommen sollte. Adressiert werden soll der hohe Eigenkapitalbedarf öffentlicher und privater Energieunternehmen. Der Fonds soll über Hybridkapital wie stille Einlagen, Genussrechte oder klassische Beteiligungen Kapital einsammeln, ohne dass dies dauerhaft Auswirkungen auf die Eigentümerschaft der Unternehmen hat.
Energiewirtschaft will attraktiver und unbürokratischer werden
Die deutsche Energiewirtschaft rechnet mit einem Investitionsbedarf für die Energiewende von 721 Mrd. Euro bis 2030. VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing sagte auf der Konferenz, insbesondere für Stadtwerke sei eine engere Zusammenarbeit mit der Finanzwirtschaft entscheidend, weil sich die Haushaltssituation der Kommunen deutlich verschlechtert habe. Vor drei Jahren hätten die Kommunen noch einen Überschuss erwirtschaftet. In diesem Jahr sei ein Minus in den kommunalen Kassen von 13 Mrd. Euro absehbar.
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae verwies darauf, dass viel Geld im Markt vorhanden sei – es komme aber bei den Energiewende-Projekten nicht an. „Wir müssen einfacher, attraktiver und unbürokratischer werden – gerade auch im internationalen Vergleich.“