PodcastNachhaltiges Investieren

Wie Viessmann sich ein grünes Portfolio aufbaut

Das Familienunternehmen Viessmann hat in den vergangenen Monaten mehr als ein halbes Dutzend M&A-Transaktionen getätigt. Was potenzielle Beteiligungen mitbringen müssen, um sich für ein Investment zu qualifizieren, erklärt COO Boris Scukanec Hopinski im Podcast „Nachhaltiges Investieren“.

Wie Viessmann sich ein grünes Portfolio aufbaut

Wie Viessmann sich ein grünes Portfolio aufbaut

Familienunternehmen setzt auf nachhaltigen Investitionsfokus

sar Frankfurt

Am M&A-Markt meldet sich Viessmann derzeit regelmäßig zu Wort. „Wir sind gerade dabei, das neue Kapitel des Familienunternehmens Viessmann zu schreiben“, sagt COO Boris Scukanec Hopinski im Podcast „Nachhaltiges Investieren“. Den unternehmerischen Kern bilden 30 Beteiligungen mit insgesamt etwa 1 Mrd. Euro Umsatz, fast zehn Transaktionen sind im laufenden Jahr bereits hinzugekommen. Mit dabei sind Investitionen in Infrastruktur, im Gesundheitsbereich und im Energiesektor.

Bei der Auswahl folgt Viessmann einem klaren Leitbild. Um interessant zu sein, muss das potenzielle Investment in eines von fünf Investitionsfelder fallen: Energiewende, Nahrung, Wasser, Gesundheit, und Bildung sind die Themenfelder, die laut Scukanec Hopinski im Fokus stehen. Neben betriebswirtschaftlichen Aspekten müssen die potenziellen Investments in mehreren „Performancedimensionen“ gut abschneiden, an erster Stelle steht dabei die Performance bei Nachhaltigkeit.

Nach dem Verkauf der Klimatechniksparte für 12 Mrd. Euro an den US-Konzern Carrier Global verfügt Viessmann über hinreichend Liquidität – und das ist allgemein bekannt. Immer wieder werden Investitionsanfragen von außen an Viessmann herangetragen, berichtet Scukanec Hopinski. Andere Transaktionen kämen aus dem Netzwerk von Unternehmern und Partnern. Bei der Entscheidung für oder gegen ein Investment sei Disziplin wichtig, betont Scukanec Hopinski. „Wir haben drei klare Entscheidungspunkte“, erklärt er. Dabei orientiert sich das Investmentteam an drei Fragen. „1. Wollen wir uns mit einer Opportunität tiefer beschäftigen? 2. Wollen wir dafür auch Geld ausgeben für die Analyse? 3. Wollen wir investieren?“

Viessmann investiert auch mit Partnern

Bei Transaktionen tritt Viessmann sowohl als Mehrheitseigner als auch als Co-Investor auf. Dabei gibt es aber eine Bedingung: „Auch, wenn wir in die Minderheit gehen, reden wir von einer sogenannten qualifizierten Minderheit“, betont der COO. In der Regel sieht Viessmann je Investment einen dreistellgien Millionenbetrag vor. Man wolle „natürlich auch mit den Unternehmen zusammenarbeiten“, sagt Scukanec Hopinski. „Das erfordert natürlich auch eine Fokussierung in der Stückzahl auf unserer Seite.“