Finanzprozesse durch Pandemie beeinträchtigt
fcb Frankfurt
Datenmanagement und -analyse zählen zu den größten Herausforderungen, mit denen sich Finanzvorstände während der Pandemie konfrontiert sehen. Dies ergab eine Umfrage unter Chief Financial Officers (CFOs) zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das Finanzwesen, die von Workday, einem Anbieter von Enterprise-Cloud-Anwendungen für das Finanz- und Personalwesen, durchgeführt wurde. Die in der Befragung monierten mangelnden Einblicke in erforderliche Daten hätten es demnach den Unternehmen erschwert, unter den durch die Pandemie erschwerten Bedingungen fundierte und schnelle Entscheidungen zu treffen.
Im März 2021 wurde die weltweite Befragung von mehr als 260 CFOs gestartet – rund ein Jahr nachdem die Homeoffice-Pflicht viele Unternehmen erstmals zum Remote-Abschluss ihrer Bücher gezwungen hatte. Ziel war es, spezifische Probleme und Besonderheiten, die während der Pandemie aufgetreten sind, besser zu verstehen und zu erfahren, wie CFOs ihre Digitalisierungsstrategien anpassen wollen, um in Zukunft besser für Disruptionen dieser Art gewappnet zu sein.
Dabei stellte sich heraus, dass nur 19% der Finanzchefs über fast vollständig automatisierte Finanzprozesse verfügen und ihre Finanzberichterstattung bereits digital abwickeln. Die Mehrheit der Unternehmen hingegen befindet sich demzufolge noch mitten in der digitalen Transformation.
Die CFOs gaben zudem an, dass die Performance der vergangenen zwölf Monate durch Datenlücken beeinträchtigt worden sei. Die mangelnde Datengrundlage für kritische Geschäftsentscheidungen wirkte sich nach Ansicht von 28% der Befragten unmittelbar auf die Einführung neuer Produkte aus. 24% beklagten fehlende Finanzprognosen, während 17% angaben, dass Investitionen in Ressourcen nicht optimal gesteuert worden seien. Zudem habe ein Mangel an präzisen Daten während der Pandemie die Umsetzungsfähigkeit beeinträchtigt. Mit 49% fast die Hälfte der CFOs nannten als größtes Problem in der Zeit die eingeschränkte Umsetzungskompetenz.
Infolgedessen priorisieren CFOs nun Investitionen, die auf eine Schließung der Datenlücke abzielen, und setzen auf die Schaffung einer intelligenten Datengrundlage sowie auf moderne Analytik. Fast zwei Drittel (60%) investieren derzeit in die Verlagerung ihrer operativen Prozesse in die Cloud und in den Einsatz von Lösungen, die künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen nutzen, um die digitale Transformation des Finanzwesens zu bewältigen.
Daneben rücken ökologische, soziale und Corporate-Governance-Themen (ESG) sowie Diversität und Inklusion (D&I) in den Fokus. Beide zählen den Antworten zufolge zu den Themen, auf die sich Unternehmen neben der Technologie am stärksten fokussieren müssen – mehr noch als auf Cybersicherheit oder Kryptowährungen.