Sportartikelhersteller

Adidas spürt Gegenwind

Die Sportartikelindustrie muss zurzeit einige Schwierigkeiten bewältigen. Auf der Bilanzpressekonferenz von Adidas rückt deshalb vor allem der Ausblick des Konzerns in den Fokus.

Adidas spürt Gegenwind

jh

Mittwoch, 9.3.:

Engpässe in der Lieferkette, steigende Kosten, der Boykott westlicher Produkte in China: Die Sportartikelindustrie muss derzeit einige Schwierigkeiten bewältigen. Nun kommt auch noch der Krieg gegen die Ukraine dazu. Das Leid der Menschen in dem Land ist groß. Adidas betreibt in Russland und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) relativ viele eigene Läden: Es sind rund 500 von insgesamt etwa 2200. Die Ukraine gehört nicht mehr zur GUS, wird aber von dem Sportartikelkonzern zu dem Absatzgebiet hinzugerechnet. Wirtschaftlich gesehen ist es mit einem Umsatzanteil von 3% wenig bedeutend, steht in diesen Tagen aber besonders im Blickpunkt.

Adidas hatte die Aktionäre zuletzt im November darauf vorbereitet, dass auch 2021 nicht einfach wird – nach dem Coronajahr 2020 mit kräftigen Rückgängen. Nach dem dritten Quartal reduzierte der Vorstand die Prognose: Er stellte ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 17 bis 18% in Aussicht – nach plus 21% in den ersten neun Monaten. Für die operative Marge (9,5 bis 10%) und den Gewinn aus fortgeführtem Geschäft (1,4 bis 1,5 Mrd. Euro) strebte das Management jeweils das untere Ende an. Wie das Unternehmen letztlich abgeschnitten hat, berichten der Vorstandsvorsitzende Kasper Rorsted und Finanzvorstand Harm Ohlmeyer am Mittwoch in der Bilanzpressekonferenz.

Puma, der kleinere Konkurrent und Ortsrivale am Stammsitz in Herzogenaurach bei Nürnberg, hat in der vergangenen Woche von Rekordwerten berichtet: Der währungsbereinigte Umsatz stieg um 32%, das operative Ergebnis hat sich mehr als verdoppelt (vgl. BZ vom 24. Februar). Auch für 2022 werden Zuwächse erwartet, wenn auch deutlich geringere. Auf die Prognose von Adidas am Mittwoch darf man gespannt sein.