Durststecke für Chipkonzern Infineon
Durststrecke für Chipkonzern Infineon
sck München
Die Anleger blicken derzeit gespannt auf die Chipindustrie. Die Investoren warten auf einen zyklischen Aufschwung der Branche in der Breite. Die Quartalszahlen der börsennotierten Adressen dienen als Gradmesser dafür, wo der Hightech-Wirtschaftszweig steht. Wenn am 7. Mai Infineon ihre Zwischenbilanz zum 31. März vorlegt, dürfte das am Aktienmarkt auf ein hohes Interesse stoßen.
Deutschlands größter Halbleiterhersteller macht derzeit eine Durststrecke durch. Die Abnehmer bauen ihre Lagerbestände ab. Das drückt zunächst die Nachfrage. Vor diesem Hintergrund rechnen Analysten damit, dass im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt Umsatz und Ergebnis gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen sind. Im Schnitt erwarten sie Konzernerlöse von 3,6 Mrd. Euro – ein Minus von 2%. Der operative Gewinn (Segmentergebnis) wird ihren Schätzungen nach bei 668 Mill. Euro liegen, was einem Einbruch von 20% entspräche. Die operative Marge ginge um vier Prozentpunkte auf 18,4% zurück.
Zweifel an der Prognose
Mancher zweifelt, dass Vorstandschef Jochen Hanebeck seine Prognose fürs laufende Geschäftsjahr 2024 (30. September) einhalten kann. Das ist auch ein Grund dafür, dass die Aktie des Dax-Mitglieds schwächelt. Insofern werden Aussagen des Managements zum Ausblick bei Vorlage der Quartalszahlen im Rampenlicht stehen. Hanebeck und seine Vorstandskollegen gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage von diesem Frühjahr an deutlich bessert. Für den laufenden Dreimonatsabschnitt und das kommende Sommerquartal erwarten sie steigende Umsätze und Ergebnisse.
Entscheidend dürfte dabei sein, wie sich die Elektromobilität und die Konjunktur in China entwickeln. Davon hängt der Erfolg von Infineon stark ab.