Finanzmarktkalender17./18. Februar

Euro-Finanzminister werfen Blick auf Bulgarien

Bulgarien will bereits seit Jahren Euro-Mitglied werden. Nun stehen die Chancen gut – zumindest sehen das die Bulgaren so.

Euro-Finanzminister werfen Blick auf Bulgarien

17./18. Februar

Euro-Finanzminister
werfen Blick auf Bulgarien

fed Frankfurt

Wenn die 20 Euro-Finanzminister und tags drauf auch alle 27 EU-Finanzminister sich Anfang der neuen Woche in Brüssel treffen, dann stehen viele Pflichtaufgaben auf dem Programm. Dazu zählen die Überprüfung haushaltspolitischer Anstrengungen einzelner Mitgliedsländer, eine Aktualisierung des Stands bei der Nutzung der Mittel aus dem Aufbauprogramm oder auch bei den Hilfen für die Ukraine. Zugleich stehen aber auch spezifische Punkte auf den Tagesordnungen der beiden Sitzungen. Dazu zählt etwa der kritische Blick auf die jüngsten finanzpolitischen Daten in Bulgarien. Seit einer halben Ewigkeit bemüht sich das Land um Aufnahme in den Euro-Währungsraum. Lange Zeit jedoch stand eine hohe Inflation dem Wechsel vom Lew in den Euro im Wege. Das soll sich, so argumentieren Vertreter der Regierung und der Notenbank in Sofia, nun geändert haben. Tatsächlich ist die noch 2023 sehr hohe Teuerungsrate seither deutlich gesunken, und zwar auf Werte in der Größenordnung anderer Euro-Staaten. Die Finanzminister müssen nun einschätzen, wie nachhaltig sie die Inflation auf niedrigerem Niveau verankert sehen. Theoretisch wäre ein Beitritt Bulgariens Anfang 2026 denkbar. Der Lew würde übrigens, wegen seiner früheren Anbindung an die D-Mark, zum gleichen Wechselkurs ins Euro-Zeitalter eintreten, wie es einst die deutsche Währung getan hat, also mit 1,95583 zu 1.

Im Zentrum der Debatten der 27 EU-Finanzminister dürfte derweil das Thema Wettbewerbsfähigkeit stehen. Nach der Vorlage von Wettbewerbskompass und Arbeitsprogramm hat die EU-Kommission die nötigen Vorlagen geliefert, um zu diskutieren, welche Maßnahmen den EU-Mitgliedsländern besonders dringlich erscheinen und welche sie womöglich ablehnen.

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