Commerzbank

MBank belastet das Ergebnis

Der erwartete Rückgang des Quartalsgewinns bei der Commerzbank muss nicht unbedingt eine schlechte Nachricht für die Aktionäre sein. Zumindest, wenn die Erträge wie vorhergesagt zulegen.

MBank belastet das Ergebnis

lee

Mittwoch, 9.11.:

Wenn die Commerzbank am Mittwoch ihre Zahlen vorlegt, steht trotz aller Restrukturierungserfolge ein deutlicher Ergebnisrückgang zu erwarten. Wie aus der Konsensschätzung hervorgeht, rechnen Analysten im Schnitt mit einem operativen Gewinn von lediglich 137 Mill. Euro, das ist noch nicht einmal ein Drittel des im Vorjahreszeitraum erwirtschafteten Betrags von 472 Mill. Euro. Doch das muss nicht unbedingt eine schlechte Nachricht sein, zeigt der erwartete Anstieg des Gesamtertrags um 12,7% auf mehr als 2Mrd. Euro doch, dass die Branchenexperten sehr wohl der Meinung sind, dass die Geschäfte der Commerzbank rund laufen.

Sollte das Ergebnis der Commerzbank tatsächlich so gering ausfallen, ist dies dem Umstand geschuldet, dass die polnische Commerzbank-Tochter MBank sich derzeit verstärkt darum bemüht, bei dem leidigen Thema der Frankenkredite, mit denen viele ihrer privaten Kunden Immobilien finanzierten, reinen Tisch zu machen. Weil sie Geld in die Hand nimmt, um weitere Klagen von ruinierten Häuslebauern zu verhindern, traf die MBank Ende September eine zusätzliche Risikovorsorge von umgerechnet 490 Mill. Euro, die voll auf das Ergebnis der Commerzbank durchschlägt. Mit jedem Euro, der für das seit Jahren wie ein Damoklesschwert über der Commerzbank hängende Thema zurückgestellt wird, steigt jedoch die Chance, damit endlich abschließen zu können. Dass das Institut trotzdem an der Jahresprognose festhält, erklärt vielleicht, warum der Kurs seither zweistellig zugelegt hat.