Corporate Finance Awards für M&A-Strategie in einer Welt von Taktierern
In der aktuellen Weltlage, in der die Aussagen von US-Präsidenten schlechter altern als ein Glas Milch in der Sonne, erscheint es fast widernatürlich, wenn Manager langfristige Strategien verfolgen. Aber genau diese machen nachhaltigen Erfolg möglich. Die Börsen-Zeitung prämiert daher bereits zum 15. Mal Transaktionen des Vorjahres mit dem Corporate Finance Award, die finanzierungstechnisch und strategisch unter der Masse an Deals herausstachen.
In der Hauptkategorie M&A wurde die Übernahme von Vitesco Technologies durch Schaeffler ausgezeichnet. Auf den ersten Blick mag das angesichts der schwierigen Lage der Autoindustrie zu Beginn kein einfacher gemeinsamer Start gewesen sein. Aber gerade der Mut, in einem für die gesamte Branche extrem herausfordernden Umfeld strategische Weichen zu stellen, ist von der Jury gewürdigt worden. In der Kategorie Large Caps hat sich mit der Übernahme von Covestro durch Adnoc ein beharrlicher internationaler Käufer durchgesetzt, der dabei auch politisches Fingerspitzengefühl gezeigt hat. Bei Mid/Small Caps werden der deutsche Familienkonzern Viessmann Group und der amerikanische Finanzinvestor KKR für das gemeinsame Take-Private des Solar- und Windparkbetreibers Encavis ausgezeichnet. Das herausragende Going Public des insgesamt eher dünnen IPO-Jahres ist dem Panzergetriebehersteller Renk geglückt.
Nicht börsennotiert ist der Gewinner in der Kategorie Digital. Das deutsche KI-Start-up DeepL hat seit 2024 Einhornstatus. In der Kategorie Private Equity wird der US-Finanzinvestor KPS Capital für den Kauf der Siemens-Elektromotorentochter Innomotics für 3,5 Mrd. Dollar prämiert. Die Verleihung findet am Montag wie in den Vorjahren beim Kooperationspartner der Börsen-Zeitung PwC in Frankfurt statt.