RWE nutzt die Krise zum beschleunigten Umbau
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Dienstag, 21.3.:
Mit einem bereinigten Nettoergebnis von 3,2 Mrd. Euro ist RWE im abgelaufenen Turnus nicht nur die Ergebnisverdoppelung gelungen. Zugleich hat der Versorger damit auch die im Sommer um stolze 1,5 Mrd. Euro erhöhte Prognose nochmals übertroffen. An dem satten Gewinnsprung werden die Aktionäre allerdings nur mit einer unveränderten Dividende beteiligt. Das alles ist seit Ende Januar bekannt. Entsprechend rücken bei der Bilanzvorlage am kommenden Dienstag die strategischen Themen samt Ausblick in den Mittelpunkt.
Wenngleich der Strompreis im Gleichlauf mit dem Gaspreis zuletzt wieder spürbar gesunken und eine Wiederholung des Ausnahmejahres 2022 schwer möglich ist, scheinen die Zeiten, in denen Stromerzeugung ein Verlustgeschäft war, jedoch endgültig vorbei. Zudem hat RWE-Chef Markus Krebber das Krisenjahr genutzt, um sich der Politik als verlässlicher Partner in der Energiekrise und -wende zu präsentieren. Zumindest im Bundeswirtschaftsministerium hat sich der Konzern damit ein offenes Ohr für die eigenen Belange gesichert. Zumal der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung um acht Jahre vorgezogen wird. Ein Thema, das auch bei den eigenen Investoren auf breite Zustimmung stoßen dürfte. Einzig die milliardenschweren Investitionen in Erneuerbare tätigt RWE lieber im Ausland.