Mittwoch, 18.5.:

Mit der Hauptversammlung am Mittwoch wird SAP das Ende einer Ära einläuten. Der jüngste Gründer Hasso Plattner stellt sich letztmals für eine zweijährige Amtszeit im Aufsichtsrat zur Wahl. „Als letzter aktiver Gründer habe ich die Aufgabe, das Unternehmen an die nächste Führungsgeneration zu übergeben. Diese Aufgabe liegt mir sehr am Herzen“, erklärte Plattner in der Einladung. Er wolle den Erfolg von SAP „in dieser entscheidenden Phase“ nicht durch einen Führungswechsel beeinträchtigen, begründete er seine Kandidatur. In den vergangenen beiden Jahren hatte es zahlreiche Wechsel im Vorstand von Europas größtem Softwarekonzern gegeben, die die Aktionäre verunsichert hatten.

Dass es Plattner mit dem Abschied diesmal ernst meint, zeigt sich darin, dass er erste Schritte bereits eingeleitet hat. Den Vorsitz im Personal- und Governance-Ausschuss sowie im Nominierungsausschuss hat er abgegeben. Zudem soll es erstmals einen Lead Independent Director geben. Aktionäre, die immer wieder die Governance der Walldorfer kritisiert hatten, dürfte dies erfreuen – anders als die Kursentwicklung. Seit Jahresbeginn hat die SAP-Aktie fast ein Viertel ihres Wertes eingebüßt – und das trotz des Versprechens einer rekordhohen Dividende von 2,45 Euro je Aktie. Das Pech von SAP ist auch, dass das Sentiment für Tech-Aktien ins Negative gedreht hat.