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Südzucker prüft Unterstützung bei 10 Euro

Am 14. Januar wird Südzucker den Zwischenbericht für das dritte Quartal (30. November) im Geschäftsjahr 2024/25 vorlegen. Der Ernährungskonzern hat bereits angekündigt, dass die Ergebnisse deutlich unter den Vorjahreswerten liegen werden. Sollten die Zahlen noch schwächer ausfallen als im Markt erwartet wird, dürfte der Kurs des SDax-Wertes zum zweiten Mal seit der Jahrtausendwende unter die Marke von 10 Euro abtauchen.

Südzucker prüft Unterstützung bei 10 Euro

14. Januar

Südzucker prüft Unterstützung bei 10 Euro

md Frankfurt

Seit der Jahrtausendwende ist der Kurs der Südzucker-Aktie nur einmal, im Herbst 2008, für wenige Wochen unter 10 Euro gefallen. Ansonsten erwies sich diese Unterstützungsmarke im vergangenen Vierteljahrhundert mehrfach als sehr robust. Doch nun droht abermals der Bruch. Kommt es dazu, wäre der Weg nach unten frei, wie technische Analysten es beschreiben würden. Anlass könnten die vom Ernährungskonzern für den 14. Januar angekündigten schwachen Quartalszahlen im Vergleich zu den Vorjahreswerten sein.

Deutliche Ergebnisrückgänge angekündigt

Das im SDax enthaltene Unternehmen hatte bereits Mitte Oktober nach einem verhaltenen Start ins dritte Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 (30. November) gewarnt, dass für den gesamten Dreimonatsabschnitt – wie in den beiden Vorperioden – mit einem deutlichen Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und des operativen Ergebnisses (Ebit bereinigt um Sondereffekte) im Vergleich zu den Vorjahreswerten (385 Mill. Euro bzw. 268 Mill. Euro) zu rechnen sei. Südzucker bestätigte zudem die am 16. September gesenkte Konzernprognose für das Geschäftsjahr 2024/25. Demnach soll der Umsatz zwischen 9,5 Mrd. und 9,9 Mrd. Euro, das Ebitda zwischen 550 Mill. und 650 Mill. Euro und das operative Ergebnis zwischen 175 und 275 Mill. Euro liegen.

Negative Einflüsse schwer abschätzbar

Der andauernde Ukraine-Krieg führe weiterhin zu einer grundsätzlichen Verstärkung der bereits bestehenden hohen Volatilitäten auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten, hatte Südzucker mitgeteilt. Der Verlauf der negativen Einflüsse aus dem durch die EU prolongierten zollfreien, mengenmäßig nun begrenzten Zugang für Agrarimporte aus der Ukraine bleibe ungewiss. Auch seien die Auswirkungen des im Oktober 2023 ausgebrochenen Krieges im Nahen Osten schwer einzuschätzen. Insgesamt seien die wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen sowie die Dauer dieser temporären Ausnahmesituationen nur schwer abschätzbar.

Cropenergies stoppt Investition in Futtermittelanlage

Zeitgleich mit der Gewinnwarnung wurde Mitte Oktober bekannt, dass Südzucker in den Genuss eines Teils der 2,8 Mrd. Euro kommt, mit denen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz 15 besonders energieintensive Industrieunternehmen dabei unterstützt, klimafreundliche Produktionsanlagen zu errichten und zu betreiben. Südzucker erhielt den Zuschlag für die Umrüstung der Zuckerfabrik Zeitz. Die Förderung erfolge über Klimaschutzverträge mit einer Laufzeit von 15 Jahren. Doch das ist wohl nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn wie sehr der Konzern unter Druck steht, zeigt der von der Tochter Cropenergies beschlossene Investitionsstopp für eine Anlage zur Herstellung eines Proteinfuttermittels. Hohe Inflation, anhaltend niedrige Weltmarktpreise für erneuerbares Ethanol und der gestiegene Importdruck hätten zu der Entscheidung geführt.

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