Logistikkonzern

Viele offene Fragen rund um die Deutsche Post

Die Post macht von sich reden – von einem möglichen Erlösrückgang bei der Logistik-Tochter, Tarifstreit und Überforderung bei der Zustellung. Dann soll es auch noch Pläne für den Aktienanteil des Bundes geben.

Viele offene Fragen rund um die Deutsche Post

md

Donnerstag, 9.3.:

Wer hätte das gedacht? Da wird seit rund einem Jahr kontrovers darüber diskutiert, ob die Deutsche Post mit ihrer Logistik-Tochter DHL zumindest weiter so gute Geschäfte machen wird wie in den Jahren der Corona-Pandemie oder ob es u.a. wegen der globalen Konjunkturflaute zu einem Erlösrückgang kommen könnte. Da wird über den möglichen Ausgang der laufenden Tarifauseinandersetzung spekuliert, in der die Gewerkschaft Verdi 15% mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten fordert. Da wird darüber gestritten, inwieweit die Zusteller in Deutschland durch die Einführung der Verbundzustellung – die gemeinsame Zustellung von Briefen und Paketen, die jeweils bis zu 31,5 Kilogramm wiegen dürfen – überfordert werden.

Doch dann tauchen gut eine Woche vor der Bilanzpressekonferenz am 9. März Medienberichte auf, nach denen Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) staatseigene Aktien der Post für die sogenannte Aktienrente nutzen will (vgl. BZ vom 28. Februar) – und schon steht ein ganz neues Thema im Mittelpunkt der Diskussionen um die Deutsche Post. Zum Aufbau eines Kapitalstocks solle ein Teil der Papiere – der Bund hält über die staatliche KfW 20,5 % – an einen Sonderfonds übertragen werden, hieß es. Die angestrebte Startsumme liege bei 10 Mrd. Euro. Das entspricht etwa dem Wert des vom Bund gehaltenen Paketes an der Post. Das Bundeswirtschaftsministerium nannte die Berichte „gegenstandslose Spekulation“. Doch darüber wird noch zu reden sein.