VW sichert Gewinnziel mit Schlussspurt
ste Hamburg
1. März
VW sichert Gewinnziel mit Schlussspurt
Knapp zwei Wochen vor der Vorlage der Bilanz 2023 am 13. März veröffentlicht der VW-Konzern am Freitag wesentliche Zahlen des Geschäftsjahres wie Umsatzerlöse und Ergebnis sowie Angaben zum Dividendenvorschlag und einen Ausblick auf den laufenden Turnus. Bekannt ist bereits seit mehr als vier Wochen, dass die Auslieferungen des Unternehmens um 12% auf 9,24 Millionen Fahrzeuge zulegten und dass Europa (+19,7%) und Nordamerika (+17,9%) Haupttreiber dabei waren. Im größten Einzelmarkt China, in dem VW 2023 die Position als langjähriger Branchenführer an den heimischen Hersteller BYD abgeben musste, kam noch gerade ein Plus von 1,6% zustande. Die Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge stiegen um fast 35% auf 771.100 Fahrzeuge, wodurch sich ihr Anteil an den Gesamtauslieferungen von 6,9 auf 8,3% erhöhte. Ein zunächst höheres Jahresziel musste VW nach dem ersten Halbjahr kappen. Zuletzt kam mit einem Bericht über mutmaßliche Zwangsarbeit bei einem Zulieferer des Konzerns auch noch politischer Druck hinzu.
Preiskampf bei Elektrofahrzeugen in Europa und China
Im Zuge von als solide bezeichneten Auslieferungszahlen gingen Analysten zuletzt von einem robusten Mittelzufluss im vierten Quartal aus. Bisherige Angaben des Konzerns legten nahe, dass der Schlussabschnitt am stärksten gewesen sei, so DB Research. Das Analysehaus Jefferies pflichtete bei, Aussagen des Autobauers bestärkten die Auffassung, dass das Jahr 2023 gut zu Ende gegangen sei. Im Jahr 2024 könnten sich die Wolfsburger gegen den Branchentrend rückläufiger Ergebnisse stemmen. Zugleich hoben Branchenexperten aber auch Herausforderungen wie den Preiskampf bei Elektrofahrzeugen in Europa und China hervor. Von noch mehr Preisdruck und Margenverwässerung seien VW und Renault unter den europäischen Herstellern am meisten betroffen, so ein UBS-Analyst.
An der Börse fielen VW-Vorzüge 2023 um 4% zurück, während der Dax um gut 20% zulegte. Nach dem dritten Quartal war VW vom Jahresziel einer Umsatzrendite vor Sondereinflüssen von 7,5 bis 8,5 (i.V. 8,1)% abgerückt – mit dem Hinweis, dass sich negative Bewertungseffekte von 2,5 Mrd. Euro vor allem aus Rohstoffsicherungsgeschäften bis Jahresende nicht kompensieren ließen. Zuletzt wurde bei einem um 10 bis 15% steigenden Umsatz ein operatives Ergebnis auf Vorjahreshöhe von 22,5 Mrd. Euro angepeilt.