Wie sich die Covestro-Aktionäre entscheiden
27. November
Wie sich die Aktionäre
von Covestro entscheiden
ab Köln
Am 27. November um Mitternacht endet die erste Annahmefrist für das Übernahmeangebot, das Adnoc an die Aktionäre von Covestro gerichtet hat. Geboten sind 62 Euro je Aktie oder 11,7 Mrd. Euro in Summe. Aus Sicht des Vorstands und des Aufsichtsrats ist das Angebot jedenfalls attraktiv – beide Gremien haben den Aktionären empfohlen, die Offerte anzunehmen. Gleich vier Banken haben die finanzielle Angemessenheit des Angebots bestätigt.
Damit die Übernahme zustande kommt, muss Adnoc nach Ablauf der ersten Annahmefrist über 50% plus 1 Aktie gebieten – an sich eine vergleichsweise niedrige Hürde. Gemäß dem zuletzt am 15. November veröffentlichten Wasserstand ist das bisherige Interesse allerdings alles andere als überwältigend. Zum Stichtag 20. November, 18 Uhr, wurden erst 7,15% des Grundkapitals eingereicht. Zusammen mit den 9,55%, die Adnoc besitzt, bringt es der staatliche Ölkonzern mithin erst auf eine Beteiligung von 16,71%. Dabei gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass sich institutionelle Investoren in aller Regel erst kurz vor Ende der Annahmefrist bewegen. Von daher ist noch keine Panik angesagt, zumal sich Adnoc gemäß Angebotsunterlage ausdrücklich vorbehalten hat, weitere Aktien börslich oder außerbörslich zu erwerben. Bislang wurde dazu jedoch nichts mitgeteilt.
Kurs wieder gefallen
Interessanterweise ist der Kurs, der lange zwischen 58 und 58,50 Euro wie festgenagelt schien, zuletzt sogar wieder gefallen. Am Markt herrscht allerdings Einigkeit, dass das Angebot ein Selbstläufer ist. Unterstellt, dass die Mindestannahmeschwelle im ersten Anlauf genommen wird, läuft die weitere Annahmefrist vom 3. bis 16. Dezember. Das Geld sehen die Aktionäre allerdings erst mit dem Abschluss der Transaktion und das wird dauern. Bedingung seitens Adnoc ist, dass die regulatorischen Freigaben spätestens bis 2. Dezember 2025 vorliegen.