IW Survey

Analysten erwarten Dax-Rekordfahrt bis Ende März

Die Analysten deutscher Banken rechnen laut dem jüngsten IW Survey mit einem Wiederanstieg des Dax über die Marke von 16.000 Punkten bis Ende März kommenden Jahres.

Analysten erwarten Dax-Rekordfahrt bis Ende März

ku Frankfurt

Die Analysten deutscher Banken rechnen mit einem Wiederanstieg des Dax über die Marke von 16000 Punkten bis Ende März des kommenden Jahres. Dies ist dem IW Financial Expert Survey zu entnehmen, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) exklusiv für die Börsen-Zeitung erstellt. Demnach soll der Dax im Durchschnitt der Schätzungen der teilnehmenden Häuser zum 31. März bei 16115 Zählern stehen. Damit würde am deutschen Aktienmarkt erneut ein Rekordhoch markiert, bislang liegt der Höchststand des Dax bei 16030 Punkten. Die Prognosen wurden von den teilnehmenden Banken am 30. September abgegeben, als der Dax bei 15261 Zählern stand.

Für das Jahresende 2021 gehen die Analysten im Durchschnitt immerhin von einem Niveau des deutschen Leitindex von 15727 Zählern aus. Dabei gehen die Schätzungen der einzelnen Häuser deutlich auseinander. Für Ende März 2022 rechnet die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) lediglich mit einem Niveau des Dax von 15000 Punkten, während die Essener National-Bank von 16750 Zählern ausgeht. Die Analysten der Commerzbank vermuten sogar, dass der Dax zwischenzeitlich, nämlich zum Jahresende, bis auf 14200 fallen könnte.

Wenig Potenzial für USA

Auch für den Euro Stoxx 50 als Leitindex der Blue Chips der Eurozone wird bis Ende März ein spürbarer Anstieg erwartet. Der Mittelwert der Prognosen liegt hier bei 3738 Punkten, verglichen mit 3499 Zählern zum Zeitpunkt der Abgabe der Schätzungen am 30. September. Zum Jahresende 2021 wird der Euro Stoxx 50 bei 3669 Punkten vermutet. Wenig Potenzial wird hingegen für den amerikanischen Aktienmarkt gesehen. Ende März wird der amerikanische Benchmark-Index S&P 500 bei 4456 Punkten prognostiziert, gegenüber einem Wert bei Abgabe der Prognose von 4308 Zählern. Deutlich optimistischer sind die Analysten der National-Bank, die für den S&P 500 einen Anstieg bis auf 4800 Zähler erwarten. Bei der Deutschen Bank hält man hingegen eine Korrektur bis auf 3550 für möglich.

Was die Zinsentwicklung betrifft, so werden am kurzen Ende keine Veränderungen erwartet. Der Drei-Monats-Euribor soll in sechs Monaten mit –0,53% in etwa auf dem Niveau liegen wie zur Zeit der Erstellung der Prognose mit –0,55%. Am langen Ende wird gemäß dem Durchschnitt der Schätzungen der beteiligten Häuser trotz der aktuellen Inflationsgefahren mit einem geringfügigen Anstieg gerechnet. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen soll in sechs Monaten bei –0,11% liegen gegenüber –0,27% per Ende September. Ein wenig ausgeprägter dürfte mit einer Rendite zehnjähriger US-Treasuries von 1,80% gegenüber 1,52% demnach der Zinsanstieg in den USA ausfallen.

Für den Euro, der aufgrund der Perspektive eines früheren Tapering durch die Federal Reserve im Vergleich zur Europäischen Zentralbank zuletzt leicht unter Druck geraten ist, wird eine Erholung erwartet. Die Gemeinschaftswährung soll von 1,158 Dollar per Ende September bis Ende März des kommenden Jahres auf 1,189 Dollar steigen.

Dem Ölpreis sagen die Analysten per Ende März 2021 im Durchschnitt der Einzelprognosen einen Rückgang bis auf 71,90 Dollar je Barrel voraus. Allerdings war es bei Abgabe der Prognosen am 30. September noch nicht zur jüngsten Zuspitzung an den internationalen Energiemärkten gekommen.

Das IW ermittelt auch, wie treffsicher die Analysten in ihren bisherigen Prognosen gewesen sind. Im langfristigen Ranking hat sich bei den Richtungsprognosen die Hamburger Sparkasse als treffsicher erwiesen, vor der Helaba und Santander. Bei den Punktprognosen führt Unicredit vor der National-Bank und Santander. Im kurzfristigen Ranking führen bei den Richtungsprognosen BayernLB und National-Bank sowie bei den Punktprognosen die National-Bank.

Die aktuellen Prognosen der Banken
Drei-Monats-EuriborZehnjährige BundrenditeZehnjährige US-TreasuriesStoxx Europe 50DaxS&P 500Euro in DollarBrent-Ölpreis in Dollar
Ausgangsbasis (30.9.2021)–0,55–0,271,5234991526143081,15878,50
Prognose für den 31.12.2021–0,53–0,151,6536691572744231,18274,30
Prognose für den 31.3.2022–0,53–0,111,8037381611544561,18971,90
Quelle: IWBörsen-Zeitung
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