Bondmarkt

Anleger nehmen Gewinne bei Staats­anleihen mit

Die Bondanleger haben zum Auftakt der neuen Woche Gewinne bei den Eurozonen-Staatsanleihen mitgenommen. Die grundsätzliche Rezessionsfurcht bleibt aber im Markt. Im Blick ist auch Italien.

Anleger nehmen Gewinne bei Staats­anleihen mit

kjo Frankfurt

Nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Tage haben die Renditen der Staatsanleihen zum Auftakt der neuen Handelswoche wieder zugelegt. Aus Sorge vor einer Rezession hatten die Investoren in den Tagen zuvor die Bundesanleihen als sicheren Hafen angesteuert, wodurch die Renditen deutlich zurückgegangen waren. Nun kam es am Montag zu Gewinnmitnahmen. Marktteilnehmer betonten, dass die grundsätzliche Sorge der Investoren vor einer deutlichen wirtschaftlichen Abschwächung bzw. einer Rezession nicht aus dem Markt verschwunden sei. Die zehnjährige Bundrendite kletterte von 1,23% am vergangenen Freitag bis auf das Tageshoch von 1,35% und war im späten europäischen Handel dann mit 1,32% wieder knapp darunter.

Im Blick hatten die Anleger aber auch Italien und die dortige politische Entwicklung. Bondanleger warteten gespannt auf die Ergebnisse eines Krisentreffens zwischen Ministerpräsident Mario Draghi und Guiseppe Conte, dem Chef des Koalitionspartners 5-Sterne-Bewegung. „Der Ministerpräsident wird der 5-Sterne-Bewegung sicher weit entgegenkommen, um diese in der Koalition zu halten“, prognostizierten die Analysten der Bank Unicredit. Draghi hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass er sein Amt niederlege, falls Mitglieder seiner Regierungskoalition das Bündnis verlassen würden.

Die Anleger nahmen in dieser Gemengelage auch bei den italienischen Staatsanleihen Gewinne mit, wodurch auch hier die Renditen anzogen. Der Zehnjahressatz war bei 3,34% nach einem Tageshoch von 3,36%. Am vergangenen Freitag hatte die Rendite hingen noch bei 3,21% gelegen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.