Marktbericht

Ausverkauf am Aktienmarkt

Der Dax verliert 4,4%, während Deutsche Bank 9,4% einbüßen. ETFs auf den MSCI Russia werden nicht mehr auf Xetra gehandelt.

Ausverkauf am Aktienmarkt

wrü Frankfurt

Angesichts des weiter eskalierenden Kriegs in der Ukraine, wo ein Feuer in einer beschossenen Kernkraftanlage ausgebrochen ist, und der Unsicherheit über die weitere Entwicklung hat sich die Talfahrt an Europas Aktienmärkten fortgesetzt. Dabei hat sich vor dem Wochenende der Abgabedruck noch verstärkt. Der Dax verlor 4,4% auf 13095 Punkte und der MDax 4,9% auf 28859 Zähler. Der Euro Stoxx 50 büßte 5% auf 3556 Punkte ein. ETFs auf russische Aktien wie auf den MSCI Russia, die in den vergangenen Tagen rund 90% ihres Werts verloren hatten, wurden auch auf Xetra nicht mehr gehandelt. Auch die Moskauer Börse blieb weiterhin geschlossen und bleibt laut Bloomberg mindestens bis zum 8. März dicht. Wer noch russische Aktien besitzt und diese verkaufen möchte, hat ein großes Problem. Inzwischen seien russische Aktien ohnehin fast nichts mehr wert, merkten Marktteilnehmer an.

Am Devisenmarkt hat der Krieg in der Ukraine den Euro erneut unter Druck gesetzt. Die Einheitswährung fiel am Freitag erstmals seit März 2020 unter die Marke von 1,09 Dollar und lag am frühen Abend bei 1,0919 Dollar. Auch die Energiepreise haben vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Krieges erneut angezogen. So notierte Öl der Sorte Brent am frühen Freitagabend über 114 Dollar je Barrel. In Deutschland kletterten auch die Benzinpreise weiter und lagen vielfach bereits über der Marke von 2 Euro je Liter. Auch der Goldpreis konnte sich weiter befestigen und stieg auf 1962 Dollar je Feinunze. Zudem waren sichere Häfen wie Bundesanleihen gefragt, so konnte sich der Bund-Future weiter deutlich befestigen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank von 0,02% am Vortag auf –0,10% am Freitagabend.

Am Aktienmarkt standen beinahe alle Aktien unter massivem Abgabedruck. Besonders traf es erneut die Banken. So verloren Deutsche Bank 9,4% auf 9,15 Euro und Commerzbank 10,3% auf 5,55 Euro. Im Dax gingen auch die Automobilwerte ausgesprochen schwach, wobei Porsche SE um 8,6% auf 73,30 Euro fielen. Auch der Chemiekonzern BASF mit seiner Beteiligung Wintershall Dea verlor erneut kräftig; die Aktie gab 6,8% auf nur mehr 51,20 Euro ab. In die Knie gingen auch Puma, die 9% auf 67,68 Euro verloren.

Uniper hatten bereits an den Vortagen massiv an Wert eingebüßt und verloren nochmals 11,9% auf 18,07 Euro. Auch Luftfahrttitel litten er­neut unter dem Krieg in der Ukraine. Die Aktie des Flughafenbetreibers Fraport büßte 9,7% auf 50,36 Euro ein, während Airbus um 7,7% auf 97,02 Euro fielen. Insgesamt herrschte am Aktienmarkt regelrechte Ausverkaufsstimmung.