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Axa IM rechnet mit Comeback von Anleihen

Axa Investment Managers sieht Anleihen vor einem Comeback. Die steigenden Zinsen würden dazu führen, dass festverzinsliche Anlagen künftig ein besseres Risiko-Rendite-Profil aufweisen.

Axa IM rechnet mit Comeback von Anleihen

ck Frankfurt

Axa Investment Managers (IM) sieht Anleihen vor einem Comeback. Die inflationsbedingt steigenden Zinsen würden dazu führen, dass festverzinsliche Anlagen künftig ein besseres Risiko-Rendite-Profil aufweisen. Anleihen könnten wieder eine gute Absicherung sein, so der Assetmanager.

Einige Analysten stellten die Rolle von Anleihen in einem Portfolio im aktuellen Inflationsumfeld in Frage. Es stimme, dass die Renditen von festverzinslichen Wertpapieren in diesem Jahr bislang nicht gut gewesen seien. „Allerdings sind die Renditen von Anleihen negativ, weil die Zinssätze von einem Niveau gestiegen sind, von dem wir alle wussten, dass es niemals aufrechterhalten werden kann“, so Chris Iggo, Chief Investment Officer Core Investments des Assetmanagers. Wenn man eine außergewöhnliche Phase an den Märkten durchlebe, die durch beispiellose Interventionen der Zentralbanken gekennzeichnet sei, dann sei es unmöglich, eine sofortige Rückkehr zur Normalität zu erwarten.

Die bei über 6% liegende Kerninflation sei für die Fed inakzeptabel. Sie werde die Zinsen so lange anheben, bis sie feinfühliger werde oder es Anzeichen dafür gebe, dass etwas zusammenbricht – Arbeitsplätze, Wachstum, Immobilien oder die Märkte. Der Markt sehe derzeit 4,5% als Höchststand an, aber es könnten auch 5 oder 6% sein. Ein Teil der Motivation für weitere Zinserhöhungen seit die Angst vor einem Glaubwürdigkeitsverlust.

Es sei die Ungewissheit, die die Anlageperformance beeinträchtige. „Die Geldpolitik wirkt mit langer und variabler Verzögerung auf die Realwirtschaft, und wir wissen noch nicht, welche Auswirkungen die bisherigen Zinserhöhungen haben werden“, so Iggo. Die globalen monetären Bedingungen hätten sich verschärft, die Realeinkommen seien weltweit unter Druck geraten. Eine weltweite Rezession scheine immer wahrscheinlicher zu werden.

Offensichtlich funktioniere das 60/40-Anlagemodell im Moment nicht, denn Anleihen und Aktien seien in der ersten Jahreshälfte gemeinsam gesunken. „Wir haben höhere Renditen. Aus diesem Grund hat sich das hypothetische Renditeprofil geändert.“ Es liege auf der Hand, dass bei höheren Renditen – heute im Vergleich zu einem beliebigen Zeitraum der vergangenen zehn Jahre auf dem amerikanischen Staatsanleihenmarkt – das Risiko-Ertrags-Profil besser sei. Dies sei durch eine Straffung der Geldpolitik erreicht worden.

Bessere Diversifizierung

„Meines Erachtens spricht dies für Multi-Asset-Investitionen“, so Iggo. Anleihen neben Aktien böten heute eine bessere Diversifizierung als noch vor zwei oder drei Jahren. Gehe man davon aus, dass sich die Zinssätze einem Niveau nähern, bei dem man davon ausgehe, dass sie in einem wirtschaftlichen Abschwung gesenkt werden könnten, könnte die Anleihe-Allokation einen großen Teil der Verluste bei Aktien in einem solchen Abschwung absichern.

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