Märkte am MittagSAP das wertvollste Unternehmen Europas

Bayer auch zum Mittag im Ausverkauf

Die Bayer-Aktie ist nach einem desaströsen Urteil in den USA stark unter Druck geraten. Der Dax liegt zum Mittag trotzdem im Plus.

Bayer auch zum Mittag im Ausverkauf

Die Aktie des Chemie- und Pharmariesen Bayer haben am Montag sehr hohe Kursverluste eingefahren. In der Spitze brach der Kurs um rund 9% auf ein Tagestief von 21,95 Euro ein. Zum Mittag notierte die Aktie dann zu 22,54 Euro, was immer noch einem Minus von 6,4% entsprach. Der Titel leidet unter einem neuen Urteil hinsichtlich des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat. Ein Gericht im US-Bundesstaat Georgia hat eine Zahlung von 2,1 Mrd. Dollar an einen an Krebs erkrankten Kläger angeordnet. Allerdings wird erwartet, dass höhere Instanzen das Urteil zumindest abmildern.

Nach drei Handelstagen mit Verlusten zeigt der Dax am Montag einen Gewinn − trotz der starken Verluste bei Bayer. Zum Mittag verzeichnete er einen Anstieg um 0,5% auf 22.997 Punkte. Der Euro Stoxx 50 als Blue-Chip-Index der Eurozone kletterte um 0,3% auf 5.438 Zähler.

„Doppel-Wumms“ für die Deutsche Bank

Deutsche Bank erreichten am Montag den höchsten Aktienkurs seit 2015. Der Titel kletterte um 3% auf 22,95 Euro. Die Analysten der kanadischen RBC hoben das Kursziel von 22 Euro auf 26 Euro an. Das riesige deutsche Fiskalpaket habe bei der Großbank für einen „Doppel-Wumms“ gesorgt durch eine steilere Zinskurve und eine sich verbessernde deutsche Konjunktur.

Novo Nordisk fällt zurück

SAP löste am Montag Novo Nordisk als das wertvollste europäische Unternehmen ab. SAP kamen auf eine Marktkapitalisierung von 312,9 Mrd. Euro, Novo Nordisk fielen auf 308,7 Mrd. Euro. Binnen eines Jahres hat der Titel rund 42% an Wert eingebüßt. SAP hingegen verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 40%.

Die US-Märkte am Freitag und über Nacht die asiatischen Märkte lieferten jedoch kaum Rückenwind. Der US-Benchmark-Index S&P 500 hatte zum Wochenausklang mit einem kleinen Plus von 0,1% auf 5.668 Punkten geschlossen, der Nasdaq Composite um 0,5% auf 17.784 Zähler. In Japan gab der Nikkei 225 um 0,2% auf 37.608 Yen nach. Der Hang Seng aus Hongkong schritt allerdings um 1% auf 23.941 Zähler voran, er erweist sich im laufenden Jahr mit einem Anstieg um 19% als einer der stärksten großen Aktienindizes weltweit. Allerdings hatte er in der vergangenen Woche an zwei Handelstagen um 4,4% nachgegeben, was Marktteilnehmer auf die Unsicherheiten wegen der aggressiven US-Handelspolitik zurückführen. Der CSI 300 als chinesischer Blue-Chip-Index kam auf ein kleines Plus von 0,5% auf 3.935 Punkte.

Entspannung in Istanbul − allerdings nur an der Börse

Während die politische Lage in der Türkei mit der Absetzung des Istanbuler Bürgermeisters hohe Wellen schlug, nahmen die Akteure an den türkischen Kapitalmärkten dies mit Gleichmut hin. Der Leitindex BIST 30 der schwersten Werte an der Börse Istanbul war gegenüber Freitag unverändert− allerdings nach den starken Verlusten der Vorwoche. Die türkische Währung gab lediglich um 1,3% auf 37,86 Lira je Dollar nach. Vor wenigewn Tagen war sie auf ein Rekordtief von 40,96 Lira je Dollar gefallen.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Greenback sich unverändert, gemessen am Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst. Er leidet derzeit darunter, dass die Befürchtungen zunehmen, dass die Handelspolitik Trumps zu einer Rezession führen könnte. Der Euro legte leicht um 0,3% auf 1,0847 Dollar zu. Die japanische Währung gab um 0,2% auf 149,63 Yen je Dollar nach. An den Devisenmärkten wird darauf verwiesen, dass US-Präsident Donald Trump für die nächsten Woche ein neues System der Einfuhrzölle angekündigt hat.

Der Preis der wichtigsten Ölsorte stieg um 0,8% auf 72,74 Dollar je Barrel. Es wird am Markt noch abgewartet, wie sich die jüngsten US-Sanktionen gegen den Iran auf das am Weltmarkt verfügbare Angebot auswirkt. Außerdem will das Kartell Opec plus in den kommenden Monaten das Angebot steigern.