Erstmals in ihrer Geschichte hat die führende Kryptowährung Bitcoin die Marke von 100.000 Dollar überschritten. In der Spitze kletterte sie bis auf 103.679 Dollar. Am Abend wurde sie dann zu 103.418 Dollar gehandelt, ein Aufschlag von knapp 8% gegenüber Vortag. Die Kryptowährung war bereits nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten stark bis knapp unter 100.000 Dollar geklettert. Für den neuerlichen Sprung sorgte am Donnerstag, dass Trump mit Paul Atkins einen starken Befürworter von Kryptowährungen für das Amt des Chefs der amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) nominierte. Am Markt wird mit einem weiteren Anstieg des Bitcoin-Kurses gerechnet, da Trump zahlreiche Initiativen zur Förderung von Kryptowährungen angekündigt hat.

Im bisherigen Jahresverlauf hat sich nach Daten des Branchendienstes Coingecko der Wert des Gesamtmarktes für Kryptowährungen damit fast verdoppelt und eine Rekordhöhe von knapp 3,8 Bill. Dollar erreicht. Damit wird die Börsenkapitalisierung von Apple von derzeit rund 3,7 Bill. Dollar übertroffen. Die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten allein hat damit für einen Anstieg des Wertes aller Kryptowährungen um 1,4 Bill. Dollar gesorgt. Bitcoin kommt aktuell auf eine Marktkapitalisierung von knapp 2 Bill. Dollar. Lediglich fünf Unternehmen auf der ganzen Welt bringen es auf einen höheren Marktwert: Nvidia, Apple, Microsoft, Amazon und Alphabet. Geschlagen wird der Bitcoin allerdings von Gold. Alles Gold, das jemals in der Geschichte der Menschheit gefördert wurde, wird mit aktuell knapp 19 Billionen Dollar bewertet.

Atkins würde Gary Gensler ablösen, der sich stets für eine umfassende Regulierung der Kryptowährungen eingesetzt hat. Atkins war bereits von 2002 bis 2008 Commissioner der SEC, seit 2017 ist er Co- Vorsitzender der Token Alliance, einer Initiative für Kryptowährungen. Die SEC hatte unter ihrem scheidenden Vorsitzende Gensler unter anderem durchzusetzen versucht, dass amerikanische Kryptofirmen wie Coinbase und Binance die auf ihren Plattformen gehandelten digitalen Assets als Wertpapiere bei der SEC registrieren müssen. Dies dürfte sich nun unter Atkins ändern, der sich wie Trump für eine weitgehende Deregulierung einsetzt. Trump hat im Wahlkampf auch versprochen, einen Krypto-Rat von Experten aus der Branche zu bilden, der den Präsidenten in diesen Themen beraten soll. Er kündigte auch an, eine nationale Reserve an Bitcoin bilden zu wollen.

Nach dem Aus für die Regierung in Frankreich waren die französischen Staatsanleihen wenig bewegt. Die Rendite der zehnjährigen französischen Staatsanleihe war bei 2,89% und damit praktisch auf dem Stand vom Vortag. Der Markt richtet den Blick nun auf das aufkommende Angebot an Staatsanleihen Frankreichs im kommenden Jahr.

Die Jahresendrally beim Dax hat sich unterdessen auch am Donnerstag fortgesetzt. Der deutsche Leitindex stellte bei 20.373 Zählern den vierten Handelstag in Folge ein Allzeithoch auf. Aus dem Handel ging das Börsenbarometer mit einem Plus von 0,6% bei 20.359 Punkten. Der MDax legte noch stärker als der Dax zu.

Damit hat der deutsche Leitindex mehr als 1.000 Punkte in den vergangenen sechs Handelstagen zugelegt. Im laufenden Börsenjahr steht nun ein Gewinn von mehr als 21% unter dem Strich. Wenn der Leitindex diese Gewinne bis zum Jahresende halten kann, wäre es das zweitbeste der vergangenen zehn Jahre. Nur 2019 legte der Leitindex noch stärker zu.

„Der Deutsche Aktienindex kennt in diesen Tagen kein Halten mehr und viele Anleger schütteln nur noch ungläubig den Kopf“, schrieb Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Nach einer monatelangen, lethargischen Seitwärtsbewegung habe der Index zuletzt „blitzschnell in einen dynamischen Rally-Modus umgeschaltet“. Allerdings werde die Luft auf dem erreichten Niveau dünner. Investoren dürften dazu neigen, Gewinne mitzunehmen, sollte die Rally nicht unvermindert weitergehen. Der Dax bewege sich inzwischen ganz klar in eine Übertreibungsphase hinein, konstatierte auch Jürgen Molnar von RoboMarkets. Über kurz oder lang könnte Anlegern also eine Korrektur ins Haus stehen.

Während im Leitindex größere Kursausschläge am Donnerstag ausblieben, stachen im MDax gleich zwei Unternehmen mit zweistelligen Kursgewinnen heraus: Die Aktie von Europas größtem Kupferverarbeiter Aurubis schnellte zeitweise um über 15% auf den höchsten Stand seit April 2023 nach oben. Die Hamburger wollen den Aktionären nach einem Gewinnanstieg eine höhere Dividende zahlen. Künftig sollen mit 1,50 Euro je Aktie zehn Cent mehr ausgeschüttet werden. Analyst Christian Obst von der Baader Bank sieht darin eine positive Überraschung, da der Analystenkonsens lediglich bei 1,33 Euro gelegen habe und damit eine Senkung erwartet worden sei. Die Dividende fließt auch dem Großaktionär Salzgitter zu, dessen Aktien daraufhin um über 5% stiegen.