Märkte am Abend

Dax klettert auf Allzeithoch

Der deutsche Leitindex ist am Donnerstag auf ein Allzeithoch geklettert. Überzeugen konnten ein Logistiker und eine Fluggesellschaft.

Dax klettert auf Allzeithoch

Finanzmärkte

Dax klettert auf Allzeithoch

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex ist am Donnerstag auf ein Allzeithoch bei knapp 23.476 Zählern geklettert. Nach furiosem Auftakt ging dem Dax zunächst die Puste aus. Aus dem Handel ging das Börsenbarometer dann aber erneut mit einem dicken Plus von 1,5% bei 23.419 Punkten. Kurstreiber für die jüngste Rally an den Aktienmärkten ist das geplante Finanzpaket der designierten Koalition aus Union und SPD. Möglicherweise erinnerten sich die Anleger zwischenzeitlich daran, dass das Milliarden-Paket für Verteidigung und Infrastruktur noch gar nicht verabschiedet sei, so ein Börsianer. 

Größter Gewinner im Dax waren die Titel von Deutsche Post / DHL Group. Der Logistikkonzern rechnet 2025 mit einer Erholung im Tagesgeschäft und kündigte ein milliardenschweres Sparprogramm an. Das operative Ergebnis im vierten Quartal sei um 4% höher ausgefallen als von Analysten im Schnitt erwartet, hieß es bei J.P. Morgan. Die Aktie legte einen Kurssprung um über 13% hin und erreichte den höchsten Stand seit über einem Jahr. Am unteren Ende des Leitindexes fanden sich auch am Donnerstag Vonovia wieder. Der zinssensible Immobiliensektor bekommt die steigenden Bond-Renditen zu spüren. Seit Mittwoch kommen die Titel bereits auf ein Minus von deutlich über 10%.

Lufthansa führen MDax an

Spitzenreiter im MDax waren die Papiere der Lufthansa. Die Fluggesellschaft habe im vergangenen Jahr nicht so schlecht wie befürchtet abgeschnitten und für 2025 einen deutlichen Anstieg des bereinigten Ebit in Aussicht gestellt, lobte ein Börsianer. Die Aktie sprang um über 11% nach oben.

Im SDax stachen die Titel von ProSiebenSat.1 hervor. Der Medienkonzern stellt sich auf ein weiteres herausforderndes Jahr ein. 2024 verhagelte ihm die eingetrübte Konsumlaune das wichtige vierte Quartal mit Einkaufsanlässen wie dem Black Friday und Weihnachten. Dass das Unternehmen seinen Partner General Atlantic als Aktionär an Bord holen und zugleich eine bessere Grundlage für einen schnelleren Verkauf seiner Randaktivitäten schaffen will, zog am Markt zunächst nicht. Die Aktie verlor am Index-Ende zeitweise gut 12%, drehte dann aber ins Plus und konnte bei Handelsschluss über 5% zulegen.

Ausverkauf bei Anleihen setzt sich fort

Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag deutlich gefallen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die am Dienstag noch bei 2,48% gelegen hatte, kletterte bis auf 2,91% in der Spitze und lag am späten Nachmittag bei 2,89%. Experten gehen seit der Ankündigung des Finanzpakets davon aus, dass Investoren nun tendenziell höhere Risikoprämien für deutsche Staatsschulden einfordern, was die Refinanzierungskosten für Deutschland in die Höhe treibt.