Märkte am Abend

Dax kann leicht zulegen

Der Dax kann leicht zulegen. Euro-Dollar sind auf Paritätskurs. Die Bundrenditen fallen leicht zurück.

Dax kann leicht zulegen

Finanzmärkte

Dax kann leicht zulegen

Bundrenditen geben nach – Ifo-Index verliert – Euro gewinnt etwas

kjo Frankfurt

Mit leichten Gewinne sind die europäischen Aktienmärkte in die neue Handelswoche gestartet. Der deutsche Leitindex Dax beendete den Handel bei einem Stand von 19.405 Zählern mit einem leichten Plus von 0,4%. Auch an den übrigen europäischen Aktienmärkten gab es zumeist leicht positive Vorzeichen.

Im Rampenlicht am Aktienmarkt stand die Commerzbank. Die Papiere des Frankfurter Geldhauses rutschten im Tagesverlauf deutlich ab. Für lange Gesichter bei den Anlegern sorgte die Aussicht auf einen Misserfolg der anvisierten Übernahme der Commerzbank durch Unicredit. Bundesfinanzminister Jörg Kukies erwartet nach eigenen Angaben, dass das italienische Geldhaus die beabsichtigte Transaktion fallen lässt. Am Montag gab Unicredit ein Kaufangebot für den heimischen Rivalen Banco BPM bekannt.

Die jüngsten Umstrukturierungspläne des Bergbaukonzerns Anglo American finden bei den Anlegern offenkundig Gefallen. Die Titel des internationalen Rohstoffunternehmens lagen in London im Tagesgeschäft im Plus. Anglo American will nach eigenen Angaben seine verbleibenden Kohleminen in Australien an den US-Kohlebergbau-Spezialisten Peabody Energy für bis zu 3,78 Mrd. Dollar verkaufen. Anglo American versucht, sein Geschäft umzugestalten und sich auf Kupfer zu konzentrieren, seitdem im Mai ein Übernahmeangebot des größeren Rivalen BHP in Höhe von 49 Mrd. Dollar abgewehrt wurde.

An den Devisenmärkten notierte der Euro mit 1,0519 Dollar, und er war damit rund 1% stärker als am vergangenen Freitag. Der Euro hat aber im Gefolge des Wahlkampfes in den USA und mit der Wahl von Donald Trump als erneuter Präsident in der jüngeren Vergangenheit deutlich Federn lassen müssen. Er nähert sich immer mehr der Parität zum Greenback. Analysten stellen sich darauf ein, dass die Parität von Euro-Dollar noch in diesem Jahr, aber spätestens Anfang kommenden Jahres erreicht wird. Der Grund wird in der protektionistischen Haltung von Donald Trump in der Wirtschaftspolitik der USA gesehen. Dies schützt die USA und wird damit auch in der Stärkte der Währung reflektiert. Der Dollar sollte demzufolge auf den gleichen Wert wie der Euro steigen.

An den europäischen Anleihemärkten kam es im Bereich der Bundesanleihen zu leichten Renditerückgängen. Die zehnjährige Bundrendite notierte im späten Handel mit 2,21% nach 2,25% am vorigen Freitag. Sorgen machen sich die Anleger nach wie vor über das aufkommende Angebot an neuen Staatsanleihen aufgrund der ausufernden Haushaltsdefizite vieler Staaten. Auch Deutschland gehört dazu. Viele Anleger stellen sich darauf ein, dass die Staaten infolgedessen im kommenden Jahr höhere Renditen bieten müssen, um ihre Bonds am Markt platzieren zu können.

Auch Konjunkturdaten hatten Anleger am Montag im Blick. Nach dem Ampel-Aus und der Wiederwahl von Donald Trump hat sich die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen im November eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigstes Barometer für die Konjunktur in Deutschland fiel auf 85,7 Zähler von 86,5 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte. Dies ist der fünfte Rückgang in sechs Monaten, nur im Oktober hatte es einen Anstieg gegeben. Von Reuters befragte Ökonomen hatten für November mit einem Rückgang auf 86,0 Zähler gerechnet. Die Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage und die Aussichten für die kommenden Monate skeptischer als zuletzt. „Der deutschen Wirtschaft fehlt es an Kraft“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Im verarbeitenden Gewerbe und bei den Dienstleistern hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Im Handel konnte der Index erneut zulegen. „Von einer positiven Stimmung sind die Unternehmen aber noch sehr weit entfernt“, betonte Fuest. Im Bauhauptgewerbe trübte sich die Laune demnach merklich ein.