Dax klettert auf Rekordhoch von fast 19.000 Punkten
Die Rally am deutschen Aktienmarkt geht weiter - trotz der trüben Aussichten für VW nach der Ankündigung harter Zeiten für den Autokonzern. Der Dax kletterten am Dienstag bis auf 18.990,78 Punkte. Damit trennen ihn nur noch weniger als 10 Indexpunkte von der nächsten runden Marke von 19.000 Punkten. Nach dem Erreichen der neuen Bestmarke gab es leichte Gewinnmitnahmen und zum Mittag notierte der deutsche Leitindex bei 18.858 Zählern, ein Minus gegenüber Vorabend von 0,4%. Der Euro Stoxx 50 legte minimal um 0,3% auf 4.957 Punkte zu.
Trotz des erreichten Allzeithochs sprachen Händler von einer gewissen Zurückhaltung der Marktteilnehmer vor den am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten. Veröffentlicht wird der ISM-Einkaufsmanagerindex für die amerikanische Industrie als ein vielbeachteter Frühindikator.
VW-Vorzüge legen zu
Die Anleger quittieren die Eingeständnis des VW-Vorstands vom Vorabend positiv. Die Vorzugsaktie befestigte sich um 1,2% auf 103,90 Euro. Positiv wurde am Markt bewertet, dass ein starker Personalabbau am wegen der hohen Energiekosten besonders teuren Standort Deutschland nicht mehr ausgeschlossen wird und dass die der Belegschaft gegebene Arbeitsplatzgarantie zurückgenommen wird. Die beiden anderen großen deutschen Automobilaktien zeigten sich unbeeindruckt mit nur minimalen Veränderungen. So gaben BMW um 0,9% auf 82,38 Euro nach und Mercedes-Benz sanken um 0,4% auf 61,70 Euro.
Am Devisenmarkt befindet sich der Greenback gemessen am Stand des Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner ermittelt, in der Nähe seines Zweiwochenhochs. Der Euro gab um 0,2% auf 1,105 Dollar nach.
Verbalintervention in Tokio
Die japanische Währung zeigte sich nach einer Verbalintervention der Notenbank sehr fest. Sie kletterte um 0,8% auf 145,74 Yen je Dollar. Der Gouverneur der Bank of Japan hat einen Brief an die Regierung geschrieben, in dem er die Anhebung des Leitzinses vom Juli erläutert und ankündigt, dass es weitere Anhebungen geben werde, sofern dies die Konjunktur und die Preisentwicklung zulasse. In den vergangenen zwei Monaten hat sich der Yen bereits um 10% befestigt.
Der Goldpreis kam leicht um 0,2% auf 2.505,23 Dollar je Feinunze voran. Händler sagten, mit Blick auf die zahlreichen anstehenden Konjunkturdaten aus den USA in der laufenden Woche fehle aktuell die Dynamik für einen neuen Anlauf auf das Rekordhoch, das derzeit bei 2.531,60 Dollar steht. Gemäß den Fed Funds Futures wird von den Marktteilnehmern derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 31% für einen großen Zinsschritt der amerikanischen Notenbank Federal Reserve von 50 Basispunkten anlässlich der geldpolitischen Sitzung vom 17./18. September gesehen und eine Wahrscheinlichkeit von 69% für einen kleinen Zinsschritt von 25 Basispunkte.
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude hat deutlich um 1,7% nachgegeben und befindet sich nun auf dem niedrigen Niveau von 76,20 Dollar je Barrel. Händler sagten, es belasteten die derzeit negativen Konjunkturdaten insbesondere aus China. So hat sich zuletzt der chinesische Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie als schwach erwiesen. Zu dem Preisrückgang ist es gekommen trotz des Ausfalls eines größeren Teils der Ölproduktion Libyens und der Tatsache, dass den jemenitischen Houthi-Rebellen trotz der starken amerikanischen Marinepräsenz in der Region Angriffe auf zwei weitere Öltanker gelungen sind.