Märkte am MittagVor der Abstimmung im Bundestag

Dax und Rüstungsaktien klettern auf Rekordhochs

Vor der mit Spannung erwarteten Abstimmung des Bundestags über das riesige Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur haben der Dax und die deutschen Rüstungswerte Rekordhochs erreicht. Auf ein Allzeithoch kletterte auch der Goldpreis.

Dax und Rüstungsaktien klettern auf Rekordhochs

Nach freundlichen Vorgaben von den Märkten in den USA und Asien ist der Dax am Dienstag vor dem mit Spannung erwarteten Bundestagsbeschluss zum Finanzpaket auf Rekordstand geklettert. Das Allzeithoch liegt mit 23.476,01 Punkten aber nur minimal, nämlich um weniger als einen Indexpunkt oberhalb des bisherigen Hochs von 23.475,88 Zählern. Zum Mittag notierte der deutsche Leitindex dann nach leichten Gewinnmitnahmen zu 23.441 Punkten, was einem Anstieg von 1,2% gegenüber Vortag entspricht. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,9% auf 5.493 Zähler.

Warten auf den Bundestag

Die Anleger warten darauf, ob der (alte) Bundestag das riesige schuldenfinanzierte Finanzpaket für Rüstung, Infrastruktur und weitere staatliche Ausgabenfelder beschließt. Die Abstimmung wird für den Nachmittag erwartet. Der Aktienmarkt wird allerdings durch die Aussicht auf einen Handelskrieg der EU mit den USA belastet, unter dem vor allem Deutschland als stark exportorientierte Volkswirtschaft leiden würde. Ihre Schatten voraus wirft die Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve am Mittwoch. Erwartet wird, dass die Fed den Leitzins, die Zielgröße für Fed Funds Rate, bei 4,25% bis 4,5% belassen wird. Allerdings sind auch in den USA Rezessionsrisiken ein Thema, da die aggressive Handelspolitik der Trump-Administration Belastungen auch in den USA bringt und auf das Wirtschaftswachstum durchschlagen könnte.

Erneut stark gefragt waren Rüstungswerte. Rheinmetall markierte den fünften Tag in Folge ein Allzeithoch, und zwar diesmal bei 1.430 Euro. Zum Mittag ergab sich ein Anstieg von 4,3% auf 1.426,50 Euro. Hensoldt erklommen mit 81 Euro ebenfalls Rekordniveau. Zum Mittag ergab sich ein Kurssprung vom 8,4% auf 80,45 Euro. Auf noch nie gesehene Höhen stiegen auch Renk mit 48,76 Euro. Zum Mittag verzeichnete der Titel einen Anstieg von 9,3% auf 48,28 Euro.

Hongkong auf Dreijahreshoch

In Hongkong ist der Aktienmarkt auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert. Der Leitindex Hang Seng verbesserte sich um 2,3% auf 24.701 Punkte. Im bisherigen Jahresverlauf hat er bereits sehr stark um 23% zugelegt, was sogar den Dax mit einen Anstieg von rund 16% seit Anfang Januar in den Schatten stellt. Auf dem chinesischen Festland kletterte der Blue-Chip-Index CSI 300 um 0,3% auf 4.008 Zähler. In Japan stieg der Nikkei 225 um 1,2% auf 37.845 Yen. Zuvor hatte an der Wall Street der Benchmark-Index S&P 500 um 0,6% auf 5.675 Punkte zugelegt und der technologielastige Nasdaq Composite um 0,3% auf 17.809 Zähler.

Goldpreis auf bisher höchsten Stand

Der Goldpreis erreichte mit 3.028,24 Dollar je Feinunze ein weiteres Allzeithoch. Es handelt sich schon um das 14. Rekordhoch im laufenden Jahr. Händler verwiesen auf den schwachen Dollar sowie auf weltweiter Verunsicherung wegen der Handelspolitik der US-Regierung. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich das gelbe Metall um rund 14% verteuert.

Dollar weiter schwach

Am Devisenmarkt zeigt sich der Greenback minimal fester, aber nach wie vor in der Nähe seines Fünfmonatstiefs, gemessen an der Performance des Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devisen gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner angibt. Am Markt hieß es, dass die Akteure auf die neuesten Projektionen der Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed warten, die anlässlich der Fed-Zinsentscheidung veröffentlicht werden. Der Dollar-Index hatte Mitte Januar den höchsten Stand seit zwei Jahren markiert, seither aber um rund 6% nachgegeben. Der Euro war mit 1,0931 Dollar gegenüber Vortag praktisch unverändert. Marktteilnehmer warteten auf die Entscheidung des Bundestags, hieß es. Die japanische Währung gab um 0,2% auf 149,57 Yen je Dollar nach.

Rohöl verteuert sich

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte um 1,2% auf 71,94 Dollar je Barrel zu. Händler verwiesen auf die gestiegenen Spannungen im Nahen Osten. Die USA haben mit Bombardierungen des Jemen begonnen und den Iran aufgefordert, auf die Huthi-Miliz einzuwirken, dass diese die Angriffe auf Handelsschiffe mit Bezug zu Israel einstellt.