Aktienmarkt

Dax legt leicht zu

Trotz schlechter Nachrichten von der Inflationsfront schloss der deutsche Leitindex um 0,5% verbessert. J.P. Morgan hat Uniper nochmals herabgestuft.

Dax legt leicht zu

wrü Frankfurt

Bei sommerlich ruhigem Geschäft haben die europäischen Aktienmärkte zunächst deutlich zugelegt, fielen dann aber wieder etwas zurück. Der Dax schloss 0,5% verbessert auf 13697 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gewann 0,6% auf 3777 Zähler.

Nach wie vor stünden die Zeichen auf weitere Zinserhöhungen, sowohl in den USA als auch in der Eurozone, merkten Marktteilnehmer an. Dies habe für Amerika das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung gezeigt. Und auch die Europäische Zentralbank (EZB) werde vor dem Hintergrund der hohen Inflation die Leitzinsen im September noch einmal deutlich, vermutlich um 50 Basispunkte, erhöhen. Entsprechend wurden auch die Äußerungen von Isabel Schnabel, die dem Direktorium der EZB angehört, gewertet. Auch die Teuerungsrate im Juli von 8,9% in Euroland zeige, dass die EZB etwas tun müsse, um die Inflation zu bekämpfen.

Auch dass die Bundesregierung jetzt die Umsatzsteuer auf den Gaspreis von 19 auf 7% senkt, sei für Unternehmen hierzulande keine gute Nachricht. Denn für diese sei die Umsatzsteuer nur ein durchlaufender Posten, während die Gasumlage natürlich belaste.

Angesichts dieser Gemengelage agieren die Profi-Investoren weiterhin vorsichtig. Ein deutlicher Einbruch am Aktienmarkt gilt für die kommenden Wochen als gut möglich.

Was ist eigentlich noch die Uniper-Aktie wert?, fragen sich Marktteilnehmer. Oder ist Uniper angesichts der massiven Belastungsfaktoren überhaupt noch etwas wert? J.P. Morgan hat jedenfalls das Kursziel für Uniper nach den Halbjahreszahlen von 5,50 auf 4,10 Euro gesenkt und stuft die Aktie unverändert mit „Underweight“ ein. Aufgrund der Kosten durch ausfallende Gaslieferungen aus Russland könnte Uniper schon ab Oktober weitere Staatshilfen benötigen, meint Analyst Vincent Ayral. Die Uniper-Aktie gab 4,2% auf 6,53 Euro ab.

Im Dax waren Chemiewerte ge­fragt. Covestro verbesserten sich um 2% auf 31,85 Euro und BASF um 1,8% auf 43,44 Euro. Fresenius gewannen 1,4% auf 24,57 Euro und werden von Berenberg mit einem auf 54,95 Euro gesenkten Kursziel weiterhin zum Kauf empfohlen.

Hingegen verloren Zalando vor dem Hintergrund der darniederliegenden Konsumstimmung 4,7% auf 27,09 Euro.

Positiv aufgenommen wurden die von Hella vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/2022 (31.5.). Der Autozulieferer berichtet über einen Auftragseingang auf Rekordniveau und erwartet eine deutliche Ergebnissteigerung für die kommenden zwölf Monate. Die Hella-Aktie legte 2,7% auf 70,10 Euro zu.